Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 704
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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:'10i Psychfoohe Studien. XXX. Jahrg. 11. Hott. (November 1903.)

Verstorbenen gekommen ist, was ihm die That suggerieren
konnte. Da ergab sieh Folgendes: Zu Anfang
der Woche erschien in den Zeitungen ein Bericht über
einen Geistlichen, der sich in ähnlicher Art durch den
Kopf geschossen hatte. Obgleich der Verstorbene weder
mit seiner Frau noch mit sonst jemand darüber gesprochen
hat, ist es unwahrscheinlich, dass ihm der Bericht entgangen
ist, und da es ein Amtsbruder war, hat die Sache
natürlich grossen Eindruck auf ihn gemacht. Die Erinnerung
an einen derartigen Eindruck würde die Kette der Ver-
mittelungen vervollständigen. So, wie die Sache liegt, müssen
wir uns allerdings mit dieser Mutmassung begnügen.*

*

e) Eine Amputation in der Hypnose. Aus
London wird berichtet: Zum erstenmal in der Geschichte
der Chirurgie in England ist bei Ausführung einer schweren
Operation hypnotische Suggestion an Stelle der gewöhnlichen
Betäubungsmittel zur Anwendung gelangt. Der Versuch
ist von Dr. Frank Alürich in Clapton, der sich ein-
gehend mit dem Studium des Hypnotismus befasst hat, am
Mittwoch gemacht worden, als er einer 38jährigen Dame
das Bein amputiren musste.

„Vor zwei Wochen," sagte Dr. Aldrich dem Mitarbeiter
eines Londoner Blattes, „wurde ich zu der Patientin gerufen
, die an Geschwüren in der Gegend des Knöchels
litt. Bei einer früheren Operation war bereits ein Knochen
entfernt worden; sie litt schon seit mehreren Jahren grosse
Schmerzen und war körperlich sehr heruntergekommen.
Die nothwendige Amputation fürchtete sie wegen des Chloroforms
, und dieses war in ihrem Fall auch nicht anwendbar.
Da ihr Vater seine Einwilligung gab, begann ich eine Woche
vor der Operation mit der Hypnose. Nach 30 Sekunden
wurde sie anästhetisch, und die Hypnose, die ich täglich
vornahm, dauerte eine halbe Stunde. In der Hypnose
wurde sie dann eines Abends in ein anderes Zimmer gebracht
, das im Hause nebenan lag; ihr Bett wurde auseinander
genommen und wieder zusammengesetzt, und trotz des
Lärmes hörte sie nichts und war beim Erwachen natürlich
sehr erstaunt, sich in einer anderen Umgebung zu finden.
Am Mittwoch früh hypnotisirte ich sie und suggerirte ihr, sie
würde beim Erwachen keine Empfindungen im Knie haben.
Das war auch thatsächlich der Fall. Um 4 Uhr Nachmittags
hypnotisirte ich sie wieder, ohne ihr etwas von der bevorstehenden
Operation zu sagen. Sie wurde vom Bett auf
den Operationstisch gehoben; inzwischen waren ein Chirurg
aus einem Londoner Krankenhaus und ein Kollege ge-


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