Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 714
(PDF, 181 MB)
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714 Ps>einsehe Studien. XXX. Jahr«. 12. Heft. (Dezember liH)3.)

dreehsler L. Alphonse Gahagnet war es, der durch die Werke
Swedenborg^ um die Mitte der vierziger Jahre zur Anerkennung
des Uebersinnlichen geführt wurde. Durch die Somnambule
Adele Maginot inspirirt, wurde er der Verfasser dick-
bändi^er, heute längst vergessener Werke, worin er die
Geheimnisse des zukünftigen Lebens auf magnetischem
Wege zu entschleiern suchte. Uns bekümmert hier nur
das kulturhistorische Faktum, dass er 1847 (also vor dem
offiziellen Geburtstage des Spiritismus) eine Zeitschrift begründete
, welche sich „Le Magnetiseur et le Spiritualiste"
nanLte; diese ging schon 1852 ein, nachdem schon 1851
eine zweite ähnliche gegründet worden war, die sich speziell
mit Tischrücken und Klopfen beschäftigte. — Wie schon
(bei Victor Hugo) erwähnt, waren auch die ersten Medien,
als Pioniere der neuen Geisterlehre in der alten Welt, aus
Amerika eingetroffen und erregten in Paris, wo sie im
Konsulate der „United States" ihre „Seancen" hielten, berechtigtes
Aufsehen. Auch die offiziellen, wissenschaftlichen
Zirkel fingen an dazu Stellung zu nehmen. So
sandte der grosse Arago (Ende 1852) seine beiden Sekretäre
GoVff'on und Mathieu zu einer Tischrücksitzung und
meinte, als ihm die staunenswerthen Resultate dieser berichtet
wurden: „Die Ursache dieser Erscheinungen entzieht
sich zwar heute noch unseren Sinnen, indess giebt es
noch so manche andere Dinge, die wir nicht begreifen
können und in welche die Zukunft dermaleinst Licht
bringen wird»" So berichtet wenigstens der geschickte
Theatraliker V. Sardou in einem Interview vom 9. Februar
1897.*) Schlecht stimmt dazu freilich, dass derselbe Arago
sich wenige Monate später zu diesen Phänomenen ganz
anders verhielt. Am 1. Mai 1853 brachte nämlich der bekannte
Optiker Jacques Babinet (-j-1872) in der „Revue des
deux mondes*1 eine ausführliche Besprechung des Tischrückens
und wenige Tage später (am 23. Mai) sprach, veranlasst
durch die von Seguin und Montgolfter abgehaltenen
Tischrück - Seancen, Arago in der französischen Akademie
über dieses Thema und zwar in ablehnender Weise; er
schloss: „Ich glaube kein Wort von alledem.1' (Am 3. Oktober
desselben Jahres starb Arago.)

Allein ruhig ging der Spiritismus seinen Weg weiter.
Am 1. Januar 1858 wurde (von Allan Kardec) die älteste
rein spiritistische Monatsschrift des Kontinents begründet,

*) Mit einem Eedakteur des „Eclair". In diesem Interview
behauptet Sardou auch, den „Regisseur" der Lehre Kardec'%9 die
dieser später als die seinige ausgegeben hätte, gespielt zu haben. —
Cf. v. Vesme: „Gesch. des Spiritismus," III. Bd. 4, § 2 und 5, § 15.


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