Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 722
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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T22 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1903)

Waise — die bis vor wenigen Monaten im Hause von
Metudi* Mutter lebte, kam dann in die Familie Bornemissa.
Da Metudi sein — wie er jene nannte — „majcica" (Mütterchen)
zärtlich liebt, war er über den Weggang Tonica's aus dem
mütterlichen Hause um so trostloser, da ^Mütterchen" mit
der .Familie Bornemissa nicht verkehrte, er also mit seiner
„majcica" nicht mehr direkt und vertraulich" konversiren
konnte.

Auf Metudis Wunsch hatten wir „majcica" wiederholt
in unsere Sitzungen geladen; «— jedoch ohne den gewünschten
Erfolg. — Im Uebrigen sagte sie uns: „Ich
glaube nicht, dass die Intelligenz, die sich jetzt durch Tonica
manifestirt, mein „Vratoslav%i (dies der Taufname Metudis) ist.a

Indessen sann Metudi nach, wie er seine Mutter von
seiner Identität überzeugen könnte. Eines Abends verlangte
er bei einer Sitzung von uns einen Bleistift, apportirte ein
Blatt Papier, welches aut das Tischlein niederfiel, und begann
zu schreiben.

Und hören wir, wie er schreibt, wenn er sich der Hand
des Mediums bedient 1 Tonica nimmt einen Bleistift in die
Hand und hält diese in die Luft. Dann hebt sich das
Tischlein mindestens 10 Centimeter vom ßodeu und verbleibt
während des ganzen Phänomens in diesem Zustande
der Levitation. Das Papier liegt auf der Tischplatte und
die Spitze des Bleistiftes ist gegen das Papier gekehrt.
Nun bewegt sich das Tischchen und schreibt, während die
Hand mit dem Bleistift unbeweglich bleibt. Interessant
ist dabei auch der Umstand, dass Metudi selber das Blatt
wendet, wenn er auf die andere Seite übergeht. All dies
geschieht in vollkommener Dunkelheit. —

Auf ein Zeichen machten wir Licht und durften einen
— aber nur flüchtigen — Blick auf das Papier werfen.
Wir erblickten verschiedene Zeichen und neben diesen
lateinische Buchstaben. Es ward uns aufgetragen, das
Papier in einen Umschlag zu legen und diesen an „majcica"
zu adressiren. Um jeder Indiskretion vorzubeugen, musste
mein Dienstmädchen sofort den Brief in den nächsten Postkasten
werfen.

— „Das wird Mütterchen überzeugen", meinte Metudi.
Und in der That erschien diese, als sie mich tags darauf
besuchte, ganz selig. — „Jetzt glaube ich, dass dies mein
„Latefc" (Kosename für Vratoslav) ist." —

— Kurze Zeit vor nLateku, fuhr „majcica" fort, verlor
ich meine Tochter Ljubica. Sie war Braut. In ihrer Korrespondenz
bedienten sich die Verlobten einer Zeichenschrift
, deren Schlüssel nur ihnen bekannt war. Nach


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