Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 723
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0603
Hinkoviö: „Metudi"

723

Ljubicas Tode fand ich diese .Korrespondenz vor und nun
sandte mir Vratoslav den Schlüssel zu jenen Schriftzeichen
, sehneb mir selber mit denselben und versprach mir
auch künftighin so zu schreiben, — Nur etwas, erklärte
majcica, ist mir in Ljubica's Korrespondenz nicht ganz klar;
bezüglich einiger Zeichen ist der Schlüssel nicht korrekt." —

Uns erklärte Metudi, seine Schwester JLJubica (d. h. deren
Geist) habe ihm den Schlüssel mitgeteilt, während uns dessen
Mutter bestätigte, ihr Sohn habe während seines Erdendaseins
die Zeichenschrift, deren sich die Verlobten bedienten
, nicht gekannt.--

Soweit war die Sache bis zu unserer Silvesternaehts-
Seance gediehen. Gleich zu Beginn derselben wurde ein
Papier aufs Tischlein geworfen; Tonica musste einen Bleistift
ergreifen, worauf das Tischlein in der oben angegebenen
Weise schrieb. Auf ein Zeichen machten wir Licht und
warfen einen Blick aafs Papier. Es war in drei Theile gefaltet
. Auf dem mittleren war eine Zeichnung, Vratoslav
darstellend; darunter die Unterschrift V. Jomn. Auf der
äusseren Seite des mittelsten Theiies stand kroatisch die
Widmung: „Unserem Metudi zum Andenken."

Dies erfordert eine kurze Erläuterung Der Hörer der
Rechte, Herr stud. jur. Vladimir Jovan, in der letzteren
Zeit der begünstigtste Liebling unseres Metudi, hatte von
diesem ein schönes Weihnachtsgeschenk durch Apport erhalten
. [Was denn und wie? — Red.] Um ihm diesen
Liebesdienst zu erwiedern, zeichnete er eiu Bild Metudis,
versah es mit seiner Unterschrift und jener Widmung und
legte es dann in einer früheren Sitzung aufs Tischlein. Von
hier hatte es Metudi weggetragen. Es war verschwunden.
Von all' dem war mir bisher Nichts bekannt gewesen.

Das Papier, welches in unserer Silvester-Sitzung aufs
Tischlein geworfen wurde, war jenes mit der Zeichnung
Jovan's Auf den zwei leeien Seiten desselben schrieb Metudi
in unserer Gegenwart seiner Mutter einen ehiffrirten Brief,
in welchem er jene Mängel des Schlüssels behob, infolge
deren „majcica" einige Stellen in Ljubicd% Korrespondenz
nicht hatte verstehen können.

Ist dies nicht ein glänzender Identitäts-Beweis? Der
Sohn korrespondirt aus dem Jenseits mit der Mutter in
einer Zeichenschrift, die ihm, wie auch deren Schlüssel seine
gleichfalls verstorbene Schwester, enthüllte. Und dieser
Schlüssel ermöglicht es der Mutter, die hinterlassene Korrespondenz
ihrer durch den Tod ihr entrissenen Tochter zu
lesen. Ist denn aber diese ihr wirklich entrissen? Ist
für ein Mutterherz nicht unendlich tröstlich die Ueberzeugung,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0603