Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 732
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1903/0612
732 "f^yohisobe 8tndieo. XXX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1903.)

wegen des Umfanges der Thätigkeit des Mediums und des
dadurch öffentlich — namentlich auch in der Reichshauptstadt
— erregten Aufsehens angenommen, so dass eine ausführliche
Mittheilung des festgestellen Thatbestandes schon
durch das kulturgeschichtliche Interesse des Falles geboten
erscheint.

Verf. verbreitet sich zunächst eingehend über das Vorleben
, sowie über den physischen und psychischen Zustand
der am 8. Sept. 1850 geborenen Explorandin, welche in der
Charit§, der sie gemäss Beschluss des k. Landgerichts II
am 29. Juni 1902 behufs Beobachtung ihres Geisteszustandes
übergeben wurde, über das Vorkommen von Nerven- uud
Geisteskrankheiten in ihrer Familie nur angab, dass ihre
4870 geb. Tochter Anna mit 24 Jahren in Leipzig an
Krämpfen starb, nachdem sie seit dem 16. Lebensjahre an
hysterischen Krämpfen gelitten hatte. Ihr Vater (Maurer
Zahl m Altenburg) starb 18615 an der Cholera, ebenso ihre
Mutter und eine ihrer Schwestern; ein Bruder leidet an
Kehlkopfkrebs. In der Schule lernte sie gut; vom 7. Jahr
an wurde sie von einem Fräulein H unterhalten und streng
religiös erzogen. Seit ihrem 6. Jahre habe sie in der
Wohnung und auf der Strasse bei hellem Tage nebelhalt
aussehende „Gespenster" mit deutlichem Kopf und Händen
gesehen, die mit ihr sprachen und sich ihr mit Namen vorstellten
; so eine verstorbene Freundin ihrer Mutter, Frau
Elle. Ihre durch diese Wahrnehmungen in Schrecken gesetzte
Mutter habe sie durch den Superintendenten B. in Altenburg
segnen lassen, der ihr sagte, sie werde nun nicht
wieder „Geister sehen", auch habe sie mit ihr auf dem
Kirchhof an den Gräbern der betreffenden Verstorbenen
gebetet; trotzdem hätten sie die Geister nicht verlassen,
auch habe sie in den Schuljahren Nachts an Angstzuständen
gelitten. Nach ihrer Konfirmation kam sie im 16. Jahr
auf das Rittergut St. bei wo sie zwei Jahre als Dienstmädchen
blieb und bemerkenswerthe Ereignisse, z. ß. Eisenbahnanfälle
, vorausgesehen haben will. Diese visionären
Vorahnungen hatte sie auch später des öfteren; so
sah sie 1898 in einem Garten zu Siegmar zwei Tage vorher
die Zwickauer Kaserne brennen und weissgekleidete Männer
(die Soldaten im Drillichanzug) mit Feuereimern hin- und
nerlaufen. Sie sei bei solchen Visionen bei normalem Be-
wusstsem, schliesse aber die Augen, um die Bilder deutlicher
zu schauen. Als Stubenmädchen bei Justizrath Dr. Sek.
in Altenburg habe sie so den dortigen Schlossbrand vierzehn
Tage vorher mit allen Einzelheiten vorausgesagt.
Nachher sei sie ein Jahr bei dem Geh. Rath M. daselbst


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