Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 733
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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Freimar: Ein Nachtrag zum Fall Rothe. 733

geblieben; dann (1870) habe sie den (etwas dem Trunk
ergebenen) Kesselschmied Rothe geheirathet und habe mit
ihm in Gera ihren Hausstand gegründet. Sie habe achtmal
geboren; zur Zeit seien nur noch zwei Töchter am Leben,
von welchen die eine (S.) im Alter von 9 Jahren an
Wirbeltuberkulose erkrankte und in Folge dessen buckelig
wurde. Zweimal habe sie todtgeboren, zweimal abortirt;
ein mit Wolfsrachen geborenes Mädchen habe nur kurze
Zeit gelebt; ein Knabe sei mit dreiviertel Jahren an Zahnkrämpfen
, eine der Töchter plötzlich nach einer Entbindung
gestorben. Sechs Wochen nach der letzten ihrer Entbindungen
, bei welchen sie viel BJut verlor, (1878) sei sie,
von einem Schlaganfall betroffen, bewusstlos umgefallen;
nachher zeigte sich sechs Wochen lang eine rechtsseitige
Lähmung mit Spraehverlust und auch später blieb sie
schwächlich.

Mit dem Spiritismus kam sie 1892 in Berührung,
nachdem der Bräutigam ihrer Tochter Anna an Lungenschwindsucht
gestorben war, den sie, wenn Letztere die
Lieblingsstücke des Verstorbenen auf dem Klavier spielte,
auf dem Sopha sitzen sah und dessen Eltern sie dann zu
spiritistischen Sitzungen einluden. Gleich beim ersten
psychographisehen Versuch habe sie auf einer unter den
Tisch gehaltenen Tafel die mediumistische Schrift erhalten:
„Theo" und „Ich bin es". Als ihre mediumistische Begabung
in Chemnitz bekannt wurde, sei sie von den dortigen
Spiritisten bald mit Einladungen überhäuft worden. Schon
zuvor habe sie, ohne eine Vorstellung von der Bedeutung
der Erscheicung zu haben, Blumen „materialisirt", indem
solche plötzlich auf der Strasse zu ihren Füssen niederfielen
, so dass sie glaubte, es treibe Jemand Scherz mit
ihr. Ihr Ruf als Medium drang nun auch nach Dresden,
wo sie Dr. Sek. (f Schurtz?) zu einer Sitzung veranlasste,
in welcher die ersten „Blumenapporte" erfolgten.

Ihren Haushalt hatte sie bis Okt. 1901 in Chemnitz,
von wo sie auf Einladungen von Zeit zu Zeit auf Reisen
ging. Vor circa vier Jahren lernte sie den früheren Kognakhändler
und Reporter Jentsch kennen, der nicht aus Eigennutz
, sondern aus Begeisterung für den Spiritismus, dem er
seine Ersparnisse und seinen Verdienst opferte, die geschäftliche
Leitung übernommen und sie als ihr Beschützer begleitet
habe. Ihr Mann, der in den ersten Jahren der
Ehe als fleissiger Arbeiter für die Familie sorgte, sei ihr
infolge der Ungleichheit des Interesses stets etwas fremd
geblieben; er habe ihr die Beschäftigung mit dem Spiritismus,
von dem er nichts verstand, früher oft untersagt und aus


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