Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 734
(PDF, 181 MB)
Bibliographische Information
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734 Psychische Studien, XXX. Jahrg. 12. HeH. (Dezember 1903.)

Aerger über die gegen sie gerichteten Angriffe Asthma
bekommen, woran er im Dez. 1902 starb. In den unter
Leitung des Herrn /. veranstalteten circa 500 Sitzungen seien
Trancereden, Klopftöne, Apporte, direkte und indirekte
Schrift, sowie Hellsehen zu Tage getreten; dass sie auch
Geistererscheinungen hervorgerufen, sei ihr nicht erinnerlich.
Bei den Ansprachen sei sie in Tieftrance und wisse von ihren
Beden nichts. Klopftöne seien auch ohne solche in ihrer
Umgebung bald da, bald dort hörbar, sogar Nachts. Auch
bei den Apporten sei sie im Trancezustande und sehe die
Gegenstände manchmal vor der Sitzung in den Händen
von Geistern. Bei der direkten Geisterschriit sei sie nicht
im Trance; dieselbe sei nachher da, ohne dass sie wisse,
wie sie entstand. Wenn sie disponirt sei, solche Schrift
zu leisten, merke sie das an einem durch ihren Körper
gehenden Zittern. Schreibgeräusch habe sie dabei nie
gehört. Auch bei der indirekten (einfach automatischen)
Schrift sei sie nicht im Trance, habe aber die Empfindung,
dass ihr die Hand von einem Geiste geführt werde; den
Inhalt des Geschriebenen erfahre sie erst nachher. Auch
beim Briefschreiben habe sie manchmal die Empfindung,
dass sie den ihr fremden, aber zweckentsprechenden Inhalt
nicht selbst geschrieben habe. Als Hellsehen bezeichnet
sie das Sehen von Gestalten und das Vorausschauen zukünftiger
Ereignisse in Form belebter Szenen. Ueber ihren
Kontrollgeist „Frieda" (der sie selbst sein „Medibumsel"
nennt), sowie über die Namen der übrigen Geister wisse
sie nur aus den Berichten anderer.

In den letzten Jahren hatte sie häufig stundenlange
Schwindelanfälle mit Schmerzen in der Herzgegend, wie
wenn dort eine heilende Wunde wäre; seit 30 Jahren leide
sie auch an Flimmern vor den Augen. Vor 6 Jahren erkrankte
sie an einer Art Nervenfieber, wobei sie wochenlang
einen Berg vor Augen sah, von welchem grosse Funken
aus ihren Augen hinüber- und dann wieder unter Körperzuckungen
, die sie wie elektrische Schläge empfand, —
herüberflogen. 1898 zog sie sich durch Fehltreten einen
Knöchelbruch zu, der sie 4 Wochen am Gehen verhinderte;
zugleich trat ihre Menopause ein. Vor 9 Jahren habe sie
Dr. Sch. oft hypnotisirt, wobei sie sich nur matt fühlte;
von der Hypnose habe sie zunächst noch eine dunkle Erinnerung
, nicht aber von ihren Trance-Zuständen, deren
Eintreten sie nicht willkürlich beeinflussen bezw. verhindern
könne. Dass sie jemals einen Trance, einen Apport oder
eine Geisterschrift etc. vorgetäuscht habe, stellt Explorandin
hartnäckig in Abrede. Sie ist eine magere (Gew. 44 Kgr.),


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