Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 737
(PDF, 181 MB)
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Fr ei mar: Ein Nachtrag zum Fall Rothe.

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ihr hierauf untersagt wurden. Apporte kamen niemals zum
Vorschein; bei der Visite hielt sie einmal eine Rose in der
Hand, die sie (wie schon mehrfach Blumen) in ihrem Bett
gefunden haben wollte. — Die Aerzte Hessen es sich auch
angelegen sein, zu erfahren, wie die Angehörigen der Ä.
Stellung zu ihren Wunderthaten nahmen. Der Ehemann
lernte sie 1870 in Ronneburg bei Altenburg als lebhaftes,
leicht erregbares Dienstmädchen bei einer Tante kennen.
Schon in den ersten Jahren der Ehe klagte sie häufig über
Kopfschmerzen und konnte über Kleinigkeiten in grosse
Aufregung geraten. Die Schwindelanfälle verliessen sie
auch in der Folge nicht. Sie musste schwer und tüchtig
arbeiten; später besorgte die Tochter die Wirthschaft. Dem
spiritistischen Treiben seiner Frau sei er machtlos gegenübergestanden
, zumal seitdem sie sich durch Jentsch leiten
Hess, der ihm Wohnung und Essen gewährte; seine kleine
Invalidenpension habe er für sich verbraucht. Seine Frau
habe nie Geld in Händen gehabt; stets musste der Impresario
solches herausgeben. Einer Sitzung habe er nur
einmal (im Frühjahr 1901) beigewohnt, wobei Blumen
kamen; woher, wisse er nicht, halte es aber für ausgeschlossen
, dass seine Frau alle ihm nach ihrer Verhaftung
gezeigten Blumen etc. unter ihrem Rock gehabt habe. Die
gleichfalls vernommene Tochter der Ang. {Helene?) giebt
an, sie selbst habe sich seit ihrem 19. Jahr für Spiritismus
interessirt; später seien auch bei ihr Klopftöne, Trancereden
, zuweilen sogar Apporte, nie dagegen direkte oder
indirekte Schrift vorgekommen. Auch die seit ihrem 15. Jahr
kränkliche Tochter Anna, die im April 1H94 in die Nervenklinik
zu Leipzig aufgenommen wurde, zeigte mediumistische
Fähigkeiten; sie war dreimal verlobt, sämmtliche Verlobte
starben. Patientin litt an schweren Nervenanfäilen, Angstzuständen
, Abasie, Schwindel, Kopfweh mit Erbrechen und
starb 1894 im Krankenhaus St. Jakob an Hirntumor. —
Wir ifbergeben die den Lesern bereits bekannten Publikationen
von Dr. E. Bohn und Dr. Ferd. Maack, die den
Nachweis, dass die R. sich schon früher mit Taschenspielerei
befasst habe, nicht mit Sicherheit zu erbringen
vermochten. 1896 wurde sie in Zwickau, wo sie sich als
Medium produzirte, wegen groben Unfugs zu 30 M. Geldstrafe
verurtheilt und ihre gegen dieses Urtheil eingelegte
Berufung vom Oberlandesgericht verworfen; das Amtsgericht
hatte in seinen Gründen festgestellt, dass mehrere
Personen durch intensive Beschäftigung mit dem Spiritismus
geisteskrank geworden seien und daher ein Gebahren,
das geeignet sei, eine solche Wirkung hervorzubringen,


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