Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 760
(PDF, 181 MB)
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760 Psychische Studien. XXX. Jahrg. 12 Heft. (Dezember 1903

werden kann. Diese Thatsachen werden unerwartet, abo
niemals den schon bekannten widersprechend sein. Di
Geschichte der Wissenschaften lehrt uns, dass das Gc
bäude der alten Wissenschaften von dem Eindringen eine
neuen Wissenschaft nie umgestossen werden konnte.

Es gab eine Zeit, wo man von der Ansteckungsgefahr de
Tuberkulose noch nichts wusste. Jetzt weiss man, dass c
kleine Mikroben sind, durch die sie tibertragen wird. Dies
neue Kenntniss giebt zwar Anlass zu wichtigen Schlüssen
aber das von den Aerzten der allen Schule entworfen«
klinische Bild der Lungenschwindsucht hat sich dadurcl
nicht im geringsten verschoben. Als man die Hertz'schex
Wellen entdeckte, wurden die Gesetze eines Ampere keines
wegs umgestossen. Weil es Röntgenstrahlen und Licht
Schwingungen giebt, welche undurchsichtige Körper durch
dringen, hat die von Newton und Fresnel begründete Optil
sich durchaus nicht etwa als grosser Irrthum erwiesen
Das Radium kann auscheinend beständig und ohne ab
schätzbare chemische Molekularphänomene grosse Mengen
Wärmeenergie ausstrahlen. Allein wir können überzeug*
sein, dass das Gesetz von der Erhaltung der Kraft, dm
Grandprinzip der Thermodynamik, wie m der Vergangen
heil, so auch fernerhin wahr bleiben wird.

Genau ebenso wird es auch sein, wenn die sogenannten
okkulten Phänomene — was von Tag zu Tag wahrschein
hcher wird — einmal festgestellt worden sind; kein Grund
liegt vor, sich der klassischen Wissenschaft wegen deshalb
zu beunruhigen. Die neuen, noch nicht bekannten That
Sachen werden, so seltsam und eigenartig sie sind, die
Wahrheit der früher festgestellten Thatsachen doch nicht
über Bord werfen.

Führen wir ein Beispiel aus dem Werke Maxwelfs an!
Dass das Raps - Phänomen (d. i. die Klopflaute ienei
hörbaren Schwingungen im Holze oder in anderen Sub=
stanzen) eine thatsächliche Erscheinung ist und dass es so
gar Klopflaute giebt, die durch keine äussere uns bekannte
Kraft erklärt werden können, ist heute unbestreitbar.
Wird etwa damit die Physik umgestossen? Es wird eine
neue Kraft sein, die im Holze zur Entwickelung gelangt
und ihre Wirkung auf Jen Stoff ausübt; dadurch werden
aber die altbekannten Kräfte in nichts ihre Wirkung verlieren.
Ja es ist wahrscheinlich, dass die Uebertragung dieser
Schwingungen im Holze in Folge einer neueu (nämlich der
„psychischen64) Kraft sich gemäss den gleichen Gesetzen
der Uebertragung anderer Schwingungen kundgiebt, sodass
z. B. Temperatur, Druck, Dichtigkeit der Luft und des


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