Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
30. Jahrgang.1903
Seite: 766
(PDF, 181 MB)
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766 Psyohische Studien. XXX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1908.)

Grundmauer erhebt, in manchen Theilen doch nicht ganz
solide erscheint. Es giebt noch immer einzelne Zeichen,
über deren Bedeutung die Graphologen nicht einig geworden
sind. Auch Aub sagt, dass sein inneres Empfinden oft
anderer Meinung sei als die Lehrbücher der Graphologie
und dass seine Intuition meist Eecht behielt. — Unter
der erwähnten festen Basis müsste Frau Baronin die
intuitive Graphologie verstehen, denn gleich zu Anfang
spricht sie von derselben als der Knospe und von der wissenschaftlichen
Graphologie als der Frucht.

Ferner glaubt Frau Baronin behaupten zu dürfen, dass
die guten Erfolge eines Graphologen davon abhängen, ob
der Urheber einer Schrift mit ihm sympathisire, oder ob
jener ähnliche Eigenschaften besitze, wie er selbst. Es
scheint mir nothwendig, hervorzuheben, dass Aub, wie ich
schon erwähnte, die Gabe besitzt, sich in die verschiedensten
Charaktere hineinzuleben. Es war ihm daher auch möglich,
einen 30 Personen umfassenden Kundenkreis eines Grosskaufmannes
auf Grund von Schriftproben gleich gut zu
schildern.

Frau Baronin ist meiner unmassgeblichen Meinung nach
im Irrthum, wenn sie glaubt, dass die Deutungen AuUs weder
auf wissenschaftliche, noch auf intuitive Weise geliefert sind,
sondern dass eine Art Gedankenübertragung seine
Erfolge ausmache. — Im Uebrigen widerspricht sie selbst
durch diese Behauptung der vorhergehenden in ihrer „Richtig-
Stellung", wonach sie die Resultate Aub's wissenschaftlich
graphologischen Studien zuschreiben möchte. Sie scheint
demnach von ihrer Behauptung selbst noch nicht ganz überzeugt
zu sein. Umsoweniger hätte sie den gezogenen
Schluss vorweg in der Ueberschritt ihres Artikels durchblicken
lassen dürfen.

Damit kein Trrthum bezüglich meines Schlusssatze süber
AuV% Sehkraft bestehen bleibt, muss ich nachholend berichten
, dass er die Schriftzüge, wie ich selbst gesehen,
genau betrachtet, und da ihm dies mit seinem Augenglas
oft nicht in gewünschter Weise möglich ist, so benützt er
eine sehr starke Lupe. — Ich kann vorläufig bei Aub allein
deshalb nicht an Telepathie glauben, weil man in diesem
Falle noch viel drastischere und exaktere Erfolge erwarten
könnte, als dies eigentlich der Fall ist.

Frau Baronin führt aus ihrer graphologischen Praxis
die Thatsache an, dass sie einigemale bei dem ersten
Blick auf eine Schrift ausrief: „Der kann nicht mehr am
Leben sein!" und erklärt, dass diese Aussage für einen mit
den graphologischen Lehren Vertrauten absolut nicht wunder-


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