Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 30
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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30 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 1. IL»ft. (Januar 1904.)

die Frage: „Was nun weiter?** Denn im Innersten der
menschlichen Natur ist es begründet, eine hinsichtlich des
Endresultates fruchtlose Arbeit als einen Sisyphusstein zu
betrachten und deren früher oder später überdrüssig zu
werden, hingegen aus einer Aibeit, die immer höhere und
weiterführende Anknüpfungbpunkte gewinnt und deren Segen
allseitig zunimmt, Kraft und Muth zum Weiterschreiten zu
schöpfen; und dieses psychisch tiefwurzehide Gesetz zeigt
sich auch in unserer Frage. Nicht nur haben gerade die
grössten Baumeister in Wissenschaft und Philosophie allezeit
viel auf positive Ideale, ja auf eine religiöse Grund-
gesinnung gehalten, an der sie sich in ihren Gedankenkämpfen
stärkten, sondern auch der Mehrzahl der kleineren
Forscher und Denker unserer Zeit ist es bereits klar geworden
, daßs es sich nicht sonderlich lohne, einem problematischen
Wissen, welches schliesslich zur Verzweiflung führt,
noch weiter sich abmühend nachzuspüren, und sie begannen
sich nach anderen mehr Gewinn versprechenden Seiten umzusehen
. Etwa vor 45 Jahien waren fast alle Aerzte und
Naturforscher überzeugte Negativisten; allmählich aber hat
sieb bei den Meisten doch wieder das Bedürfniss eines positiven
Hinterhaltes in Gestalt einer idealistischen Philosophie eingestellt
und Manche sind sogar zu einem positiv-religiösen
Glauben, zur Mystik oder zum Spiritismus übergegangen.

(Fortsetzung folgt.)

Karl du Prel und die Philosophie des Bewussten.

Von Dr. Walter Bormami.

Wer Verdienst und Wahrheitsgehalt im Geistesschaffen
eines Menschen ausschöpfen will, der darf nicht bloss seine
Worte wägen, wie sie lauten an diesem oder jenem Ort,
und auch die richtigste Einsicht in deren Sinn genügt
dafür nicht, selbst das Verständniss der einzeln für sich
genommenen Schriften ist unzureichend, ja sogar die Schätzung
der gesammten Geistesarbeit, wenn man allein die von dem
Verfasser selbst gewonnenen Ergebnisse als etwas Abgeschlossenes
in's Auge fasst, ist nicht das, wobei man
stehen bleiben darf. Vielmehr hat man auch aus seinen
Fussspuren zu ersehen, welche Richtung sie einschlugen
nach neuer Walbheit, und jede Spam e der Bahn, welche
der Zukunft sich lichtete, ist oft mehr Verdienst, als weite
von den Nachfolgern zurückgelegte Strecken. Nicht bloss
Früchte haben zu gelten, sondern auch der jeder Frucht
verliehene Samen.


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