Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 35
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0043
Bormann: Karl du Prel und die Philosophie des Bewussten. 35

mit der Bezeichnung des Punktes am besten zu treffen
meinte; denn der Punkt, als welcher für das allgegenwärtige
Absolute der unendliche Kaum sich darstellen würde, hat,
obschon ausdehnungslos, seine gedankliche Beziehung zum
Räume. — Wenn Schopenhauer Geistersehen wie Animal-
magnetismus auf rein geistigen Wirkungen des Willens ohne
alle feinstofflichen Vorgänge begründen möchte, so ist das
unannehmbar; denn selbstverständlich wirkt bei alledem
der Wille als letzte Kraft, doch unbedingt muss der, um
das im Räume zu können, die Bewegung feinster im Räume
waltender Stoffkrälte mit der Ordnung eines Nacheinander
entfesseln. Mit Fug weisen Philosophen, wie Ed. v. Hart-
mann und Frohschammer das leibfreie Wirken der Einzelnwesen
zurück und, wenn kein Wirken ohne Heerd eines
Leibes möglich ist, so spielen bei diesem folgerichtig stets
Kräfte des Leibes, d. b. physische Kräfte irgend welcher
Art, seien sie auch vollkommen übersinnlich, ihre Rolle.
Wenn rein geistige Kräfte im Räume wirken könnten, so
hätte die Forderung eines Leibes dabei keinen Sinn. —

An der Identifikation von Doppelgänger und Astralleib
stösst sich nun Schnehen, weil sie mit der Identifikation
von Seele und Astraileib, welche Schnehen als Lehre du PreFs
besonders unterstreicht, in schlimme Widersprüche geraten
soll. „Entweder", sagt er, „ist der transscendentale Monismus
eine Wahrheit, dann ist der Doppelgänger, mag er
sonst sein, was er will, doch nie und nimmer der Astralleib;;
oder aber das in den meisten Fällen unthätige oder nur
irrational thätige Phantom ist wirklich Astralleib, dann
geht der transscendentale Monismus in die Brüche.4* So
meint Schnelten, weil nach du Prel dieser Doppelgänger zumeist
nur eine unvollkommene Wiedergabe des Individuums
ist mit zersplitterten unvollkommenen Kräften, während
Schnehen die Kraft der Seele, da, wo sie angeblich sein
soll, in ungetheilter Lxanzheit voraussetzt.

Du Prel hat seine Lehre vom Astralleib und vom
Doppelgänger als von der Psyche magisch erzeugtem Eidolon
nicht zuerst aufgestellt, sondern er hat eine Menge Vorgänger
auch in der neuen Wissenschaft, wie den oft von
ihm genannten geistvollen Professor Baumer■*) und, was
wenigstens den Astralleib anbelangt, auch Fechner, J. Fichte,
Fortlage; und alle diese befinden sich mit uralten Anschauungen
aller Völker im Einklang, wie noch mit Leibniz.

Wie kann nun Schnehen verlangen, dass, um den trans-
scendentalen Monismus von Seele und Aetherleib aufrecht

*) Vergl. Daumer, das Geisterreich (Dresden, Türk 1867) I,
S. 73 ff., 147 ff.

3*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0043