Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 41
(PDF, 224 MB)
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Ein prophetischer Traum.

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und tödten. So ist es sehr oft im Bereiche des Lebens, aber
auch bei den WitterungsVorgängen sind noch viele unforsch
te Feinheiten vorhanden.

I1L Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. der gl.*)

Ein prophetischer Traum.**)

Am Abend vor dem Gefechte zu Dego, am 13, April
1796, legte sich Murion, Napoleon^ Lieblingsadjutant, nachdem
er am Morgen mehr als 20 Meilen bei Ueberbringung
von Befehlen seines Obergenerals zurückgelegt hatte, zum
Schlafe nieder, ohne sich auszukleiden, um bei dem geringsten
Zeichen desto schneller bei der Hand zu sein.
Seit einigen Tagen hatte er sich viel mit Plänen bezüglich
einer Versorgung für die Zukunft beschäftigt. Er wollte
nämlich nach Beendigung des Feldzuges den General um
Urlaub ersuchen, um ein kleines Landgut bei Antibes
kaufen zu können, wo er eine junge, sehr reiche Witwe
geheirathet hatte, welche er leidenschaftlich liebte und die
auf dem Punkte stand, ihn zum Vater zu machen. Kaum
eingeschlafen, träumte Murion, dass er sich auf einem von
Todten bedeckten Schlachtfelde befinde. Vor ihm stand
ein von Kopf bis zu Fuss bewaffneter reissiger Ritter,
gegen welchen er sich schlug. Statt eines Schwertes handhabte
er eine Sense und einer von dessen Hieben hatte ihn
tief in die linke Schläfe getroffen, als sie handgemein
wurden. Da bei dem Bingen die Rüstung des Ritters
Stück für Stück abgefallen war, so erblickte Murion nur
noch ein scheussliches Skelett, welches immer noch, mit
seiner Sense bewaffnet, sich höher vor ihm aufrichtete und
mit einer Grabesstimme zu ihm sprach: „Ich habe Dich
heute nicht bekommen können, aber ich werde Dir Deine

*) Sämmtliche Tagesneuigkeiten etc. mussten wegen absoluten
Raummangels leider wiederholt zurückgestellt werden. — Red.

**) Nach dem von unserem verehrten Mitarbeiter, Herrn A.
^^/-Hamburg, uns gütigst eingesandten „T. U. - Bl." der „Hamb.
N. Nachr." vom 8.|X. 1903. Leider ist die Quelle dort nicht genannt
; auch enthält der Bericht verschiedene offenbar fehlerhafte
Angaben, z. B. Jahr 1793 anstatt 1796, Anger an anstatt Auger eau;
der Adjutant heisst bald Mairon, bald Murion u. a. Wir wären für
den Nachweis der historischen Quelle dieses sehr merkwürdigen
Wahrtraumes — vielleicht in Marmonfs „M6moires de 1792—1841"
(Paris 1856, 9 Bde., deutsch: Halle 1857, zugleich mit den Memoiren
«les Grafen Miot) — sachkundigen Lesern dankbar. — Red.


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