Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 52
(PDF, 224 MB)
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52 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1901)

fäden gefühllos gemacht wird, so empfindet der Körper
keinen Schmerz und kann ohne Schmerzgefühl zerstückelt
werden, höchstens werden Reflexbewegungen ausgeschaltet
. So ähnlich, äussere Einflüsse ohne Oentral-
be^usstsein perzipierend, können die Mineralien betrachtet
werden. Denn so wie Menschen, Thiere, Pflanzen Wärme
und Kälte empfinden, so reagiren alle Mineralien auf diese,
und Bose fand, dass einige bei der Erhitzung, andere wieder
bei der Abkühlung grosse Veränderungen zeigen. Chemische
Einwirkungen haben auch Empfindungsdifferenzierungen zur
Folge. Bose behauptet sogar, dass er alle Erze narkotisieren
kann. Wenn Zinn mit Pottasche behandelt wird,
so wird die Empfindungsfähigkeit gesteigert; vermehrt man
die Dosis in übertriebener Weise, so entsteht Stumpfheit,
Unempfindlichkeit, ähnlich dem Zustande einer Opiumvergiftung
bei Menschen oder Thieren. Man findet nach
Bose bei Mineralien und Erzen die Sympathie und Antipathie
, ähnlich den bei organischen Wesen auftretenden
Erscheinungen. Manche „unorganische" Körper zeigen eine
wahre Sucht, sich miteinander zu verbinden, andere wieder
treten Verbindungen nur dann ein, wenn ein Mittler dazwischen
tritt, der ihre Abneigung niederdrückt, also wenn
die Betreflenden sozusagen „betäubt" werden. Bose weist
auch auf den „mystischen" Umstand hin, dass durch die
Vereinigung von gewissen unorganischen Elementen ein sozusagen
neuer Körper entsteht, der dann solche neue Fähigkeiten
aufweist, von welchen die früheren nichts bezeugten.

(„N. W. J." v. 10./X. 03.)
c) Gehirn und Seelenleben (Aberkennung des
Phrenologen Galt als Begründer der Hirnphysiologie). In
einem interessanten Vortrag besprach (nach den „Hamb*
N. Nachrichten" vom 8./VIII. v. J.) der bekannte Psychiater
Prof. Ziehen die verschiedenen Anschauungen, welche
über den Zusammenhang zwischen Gehirn
und Seele bestanden haben. Heute erscheint es uns
fast selbstverständlich, wenn wir das Gehirn in enge Beziehungen
zu unserer Seelenthätigkeit setzen. Oft glauben
wir die Anstrengungen des Denkens, das Nagen der Sorge
geradezu in unserem Kopf zu fühlen. Nicht überall und
stets ist das so gewesen. Auf niederen Kulturstufen finden
wir fast niemals eine Ahnung der Beziehung zwischen
Seelenleben und Gehirn oder Seelenleben und Kopf. Die
Seele wird bald als ein „Hauch" oder „Gas", bald als ein
„Feuer" oder „Wärme", bald als eine „Fluth" oder „Bewegung
" aufgefasst. Bei den Indern findet sich schon
merkwürdig fiüh eire Kenntniss der Beziehung zwischen


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