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Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1904.)
Zuhörern viel Proselyten zu machen. — Ueberdies ist nach
einer späteren Meldung aus New-York vom 2. Dezember
v. J. der „neue Elias*' infolge der bei seinem „Kreuzzug"
erlittenen Verluste insolvent. Das Bundesgericht ernannte
einen Massenverwalter für Zion. Es wird eine erhebliche
Unterbilanz befürchtet, obschon der Werth von „Zion City"
auf 20 Millionen Dollar geschätzt wird.
h) Die allerneueste Entdeckung auf dem
Gebiet der Strahlenlehre. Die Tagesblätter melden
aus Paris vom 15. Dez. 03: In der Akademie der Wissenschaften
wurde gestern mitgetheilt, dass die Physiker an
der Universität Nancy, Charpentier und Blondelot, festgestellt
haben, dass der menschliche Körper ähnlich wie
das Radium Lichtstrahlen aussendet. Diese
Lichtstrahlen zeigten sich in erhöhtem Maasse bei verstärkter
Muskel- und Nerventhätigkeit. Man habe vielleicht damit
eic neues Mittel gefunden, um den eingetretenen Tod festzustellen
. — Sollte es sich hier vielleicht um dieselben oder
ähnliche Lichterscheinungen handeln, die s. Z. der Naturforscher
Karl Prhr. von Reichenbach (1788—1869) als Od-
licht bezeichnete?
i) Neue Materialisationssitzungen mit dem
Berliner Medium „Femme masquee". Herr
Dr. Egbert Müller schreibt uns: „Den Berliner Spiritisten
und mehreren dem Spiritismus bisher ungläubig fern gestandenen
Personen von Distinktion, aber Persönlichkeiten
guten Willens, ist in diesen Tagen ein spiritistisches Non
plus ultra in seiner Art zu erleben zu Theii geworden.
Durch das Medium Femme masquee, mit dem ich achtzehn
Monate in rigoroser Weise in Gemeinschaft mit des Mediums
Gemahl, einem scharfen spiritistischen Vigilanten seiner
Frau gegenüber, experimentirt habe, und das ich für öffentliches
Auftreten leicht maskiit hatte — daher ihm sein
Mediumname geworden — und das ich wegen seiiier beispiellos
und von ihm ideal empfundenen, völlig rückhaltslosen Hingabe
an ernste Forschung auf dem dunklen real-metaphysischen
Gebiete die Perle aller Medien nannte und noch heute so
nennen muss, — ist, nach jahrelangem, fast gänzlichem Stillstand
seiner höheren Mediumität, das wundersame Phantom
der Cordula, einer Nonne aus der Zeit der Merowinger,
überaus lebensvoll wiederum zur Materialisation gelangt
und zwar diesmal zur visibelen Materialisation, während
ehedem die Materialisationen nur photographisch erfassbar
waren. Das Phantom erschien in einer Nonnentracht,
die der der ßoromäer- und der Dominikaner-Nonnen sehr
ähnlich ist; die Seancc-Lampe beleuchtete es auf das tadel-
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