Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 77
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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flinkovid: „Metudi."

77

Vergebens verweisen wir auf die Analogie bei der
Photographie, welche ebenfalls Dunkelheit — die „camera
obseura" — erfordert. Kürzlich las ich indessen über einen
Fall, der eine zweite interessante Analogie bietet. In einer
Sitzung der Londoner „Royal Society" wurde die Beobachtung
konstatirt, wonach sich die elektrischen
Wellen der MarconV sehen drahtlosen Tele-
graphie viel kräftiger bei Nacht als bei Tage
fortpflanzen*

Zu dieser Thatsache gelangte man auf folgende Weise.
Ein mit einem /l/arconi'schen Empfangsapparat versehenes
Schiff entfernte sich Abends von der Küste, wo ein Funken
erzeugender Generator aufgestellt war. Alles ging, wie erwünscht
. Plötzlich hörte aber der Eropfangsapparat auf zu
funktioniren. Was war geschehen? Hatte vielleicht der
Funkenerzeuger die Ausstrahlung der Iferte'schen Wellen
unterbrochen? Durchaus nicht, nur empfand der Empfangsapparat
die Wellen nicht, weil inzwischen die Sonne aufgegangen
war.

Wohl unterliegt es keinem Zweifel, dass die drahtlose
Telegraphie alle Schwierigkeiten, die sich ihr noch entgegenstellen
, siegreich überwinden wird und dass man schliesslich
mit derselben Sicherheit bei Tage, wie in der Nacht wird
telegraphiren können. Aber für den Augenblick steht man
noch vor der Thatsache, dass die Ausstrahlung der Hertz-
sehen Wellen gegen den Empfangsapparat zu durch das
Licht störend beeinflusst wird.

Warum also der Spott der Hyperklugen, wenn wir
sagen, das Licht wirke hindernd auf die psychischen Phänomene
, da es doch auch physikalische Phänomene giebt, die
das Licht in gleicher Weise beeinflusst?

Uebrigens ist erfahrungsgemäss die störende Einwirkung
des Lichtes auf psychische Phänomene nur eine relative.
Wenn das Medium nämlich kräftig genug ist, können die
Phänomene auch bei vollem Lichte stattfinden. —

Doch es ist Zeit, auf die betreffenden Phänomene
selber zu kommen. Fenster und Thüre sind mit dunklen
Vorhängen verhängt, so dass im Zimmer eine vollständige
Finsterniss herrscht. Um das Tischlein sitzt unsere gewöhnliche
Gesellschaft. Wir halten die Hände, eine Kette
bildend, auf der Tischplatte. Plötzlich ertönen auf dieser
heftige Schläge wie mit einem schweren, harten Gegenstande
. Die Schläge sind so heftig, dass auf dem weichen
Holze der Platte, wie wir uns später überzeugten, tiefe
Furchen zurückblieben. Als ich Metudi wegen dieses zu
heftigen Polterns schalt, bekam ich mit diesem Gegenstande


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