Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 81
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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Kordon: Geistiges Schaffen unter Inspiration.

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mit uns verständigten. Unsere Aufmerksamkeit wurde erst
gefesselt, als die Mittlerin in Verzückung (Trance) geriet
und durch ihren Mund angeblich dieverstorbeneMutter
meiner Frau an uns Worte der Liebe richtete, die leider
nicht aufgezeichnet wurden. (Hiezu sei bemerkt, dass die
Mittlerin von unseren Familienverhältnissen nicht die geringste
Eenntniss besass. Die Einladung, uns zu besuchen,
war zwei Tage vorher an sie ergangen und es ist ganz ausgeschlossen
, dass sie früher von unserer Absicht unterrichtet
wurde, sie zu uns zu bitten.)

In derselben Sitzung wurde meiner Frau durch „Intelligenzen
" gesagt, dass sie medial veranlagt sei und
dass diese Fähigkeit sich nach einer zweiten Sitzung offenbaren
werde. Die Frage, ob ich gleichfalls mediale Anlagen
besitze, wurde sowohl damals, als auch bei späteren Gelegenheiten
entschieden verneint. Wenn ich dies hervorhebe
, so geschieht es, um jeder unrichtigen Auffassung die
Spitze abzubrechen. Die Fähigkeit, fremde Gedanken bei
tages wachem Bewusstsein mit einiger Leichtigkeit in sich
aufzunehmen, den eigenen Vorstellungen ein- und anzugliedern
, hat offenbar mit der Mediumität im gebräuchlichen
Sinne des Wortes nichts zu thun; ich muss mich
jedoch als Mittler insofern betrachten, als ich fremde Gedanken
übermittle, die, um ein Gleichniss zu gebrauchen,
durch das Prisma meines individuellen Bewusstseins
hindurchgegangen sind und von diesem letzteren mehr oder
weniger gefärbt erscheinen. Auf dahin zielende Fragen
wurde von unseren „Inspiratoren" auch in diesem Sinne
geantwortet, und es ist nach unserer persönlichen Ueber-
zeugung, der meiner Frau und meiner eigenen, völlig
gewiss, dass die auf uns übertragenen Gedanken nicht
aus unserer Psyche stammen. Die hiefür vorhandenen
Beweise werden auch andere, die sachkundig und vorurteilslos
prüfen, überzeugen.

Zu Beginn des Juli 1901 wurde mit demselben Züricher
Medium, das wieder von dem oben erwähnten Spiritisten
begleitet war, eine zweite Sitzung in unserer Wohnung veranstaltet
. Sie verlief, ohne dass wir ausserordentliche
Phänomene hätten beobachten können. Eine in verschlossenem
Briefumschlage befindliche Photographie eines
Lebenden, dessen Namen die Mittlerin gewiss niemals gehört
hatte, wurde sogleich als solche erkannt und der Name
richtig genannt. Ein Fall von „Gedankenlesen'4 seitens der
„Intelligenzen!" Dagegen raisslang ein anderer Versuch
vollständig. Ich wünschte nämlich, dass eine bestimmte
Zeile, die ich vorher nicht gelesen hatte, aus einem ge-

Psychische Studien. Februar 1904. 6


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