Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 85
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kordon: Geistiges Schaffen unter Inspiration,

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bestehend aus einem fünfaktigen Trauerspiel, einem dramatischen
Gedicht in zwei Aufzügen und einem Vorspiel,
sowie aus einem Märchendrama in drei Aufzügen, und
ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Eines dramatischen
Schattenspiels „Harpagon's Ende" in Versen,
das nicht ganz vollendet ist, und einer gleichfalls in Versen
geschriebenen dramatischen Phantasie „Der kleine
Sekretär" will ich nur nebenbei Erwähnung thun. Jene,
aus zwei Akten bestehende Dichtung entstand in der Weise,
dass mir meine Frau den ersten Aufzug diktierte; der zweite
Akt wurde von mir ohne jegliche Unterstützung seitens
meiner Frau fortgesetzt. Die dramatische Phantasie, eine
einaktige Dichtung, wurde meiner Frau inspiriert. Auch
die Fabel des zuerst geschriebenen Schauspiels — es trägt
den Titel „Durch Leid zum Licht" — wurde mir von meiner
Frau vom Anfang bis zum Ende diktiert. Ich hatte mich
niemals mit der Absicht getragen, eine solche dramatische
Dichtung zu verfassen, auch wurden private Verhältnisse
des Verwandtenkreises meiner Frau berührt, von welchen
selbst sie keine genaue Kenntnis haben konnte; mir waren
sie unbekannt. Ich will gleich hier bemerken, dass einer
der geschilderten Thatbestände von betheiligter Seite
nachträglich in jeder Hinsicht beglaubigt wurde. —

Schon während des Diktates der Fabel des erwähnten
Schauspieles äusserte ich meiner Frau gegenüber zu wiederholten
Malen Bedenken darüber, ob sich dieser Stoß
dramatisch werde gestalten lassen, aber unsere Inspiratoren
erklärten durch den Mund meiner Frau meine Einwendungen
für unbegründet. Nicht minder deutlich gelangte ein
fremder Wille zum Ausdruck, als es sich um den
Titel der dramatischen Dichtung handelte. Das inspirirende
Wesen, das sich gerade bei diesem Anlasse als die Mutter
meiner Frau zu erkennen gab, — der Held des Schauspiels
stand ihr im irdischen Leben sehr nahe —, hatte nämlich
einen Titel gewählt, der mir unpassend erschien, weshalb
ich mich entschieden weigerte, ihn anzunehmen; aber erst
nach einigem Kampfe gelang es mir, meine Meinung durchzusetzen
. Dann wurde die von mir vorgeschlagene Benennung
der Dichtung gutgeheissen. Die Annahme, dass
ich mich damals allerdings einem fremden Willen, aber
eben dem meiner Frau gegenüber befunden habe, liegt zum
Greifen nahe, allein sie beruht zweifellos auf einem Irrthum
. Schon aus dem Grunde, weil es meiner Frau vollkommen
gleichgiltig war, ob das Schauspiel diesen oder
jenen Titel erhielte; denn der Inhalt des Dramas, in dem
sich auch das Schicksal sehr naher Blutsverwandter von


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