Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 150
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0158
150 Psychische Studien, XXXI. Jahrg. 3. Heft. (März 1904.)

zu uns gekommen war, ist es jedenfalls ganz ausgeschlossen,
dass sie in dem ihr zudem unbekannten Sterbehause Erkundigungen
über die letzten Augenblicke des Verstorbenen
eingezogen hätte.

Zu Beginn der Sitzung, an der meine Frau, die Witwe und
ich theilnahmen, verspürte ich, bevor das Medium in Trance
fiel, einen sehr starken Einfluss auf meine untere Körperhälfte
, abwärts vom Magen, wobei mich ein Gefühl unbeschreiblicher
Unruhe und Beklemmung überkam. Diese Einwirkung
, die auch den hartgesottensten Zweifler sicherlich
belehrt, wenn schon nicht bekehrt hätte, ist mit einem in
kurzen, raschen Stössen sich wiederholenden Kneten zu vergleichen
. Mir drängte sich dabei die Vermuthung auf, dass
das übersinnliche Wesen den Versuch mache, mich wie ein
Medium in den Verzückungszustand zu versetzen. Die Mittlerin
verlor auch das sinnliche Bewusstsein erst dann, als
die ganz vergeblichen Angriffe auf mich unterblieben. Und
dann geschah etwas, was im Zusammenhange mit allen
Nebenumständen nach meiner persönlichen (Jeberzeugung
ein gewichtiges Zeugniss für die Richtigkeit der spiritistischen
Hypothese bildet: das Medium glitt nämlich von
dem Sopha, auf dem es sass, herab, sank auf die Kniee und
fiel mit dem Antlitz vornüber auf einen Polsterstuhl ohne
Lehne, um in dieser Stellung zu verharren, eine geraume
Weile unfähig, auch nur ein Wort hervorzubringen, obwohl
heftige Anstrengungen in dieser Richtung gemacht wurden,
wie es der zischend ausgestossene Athem bewies. Da der
Verstorbene einem schweren Halsleiden erlegen war, das
ihm das Sprechen sehr erschwert hatte, musste uns das
mühselige Bestreben der Mittlerin, mit zitternden Lippen
einen Laut von sich zu geben, überaus charakteristisch erscheinen
; wir gewannen aber ausserdem den Eindruck, dass
sich eine Sterbeszene vor unseren Augen abspiele, wodurch
die Witwe veranlasst wurde, sich genau zu erkundigen, wie
ihr Mann gestorben sei. Zu ihrem grossen Erstaunen erfuhr
sie von jener Person, die bei dem Sterbenden gewesen
war, dass der Tod des Kranken in der von der Mittlerin
dargestellten Weise eingetreten war. Wenn in Betracht
gezogen wird, dass es dem Medium unmöglich gewesen war,
sich Kunde von den Umständen zu verschaffen, unter denen
der Patient ausgelitten hatte; ferner, dass sowohl die
Witwe als meine Frau und ich eine ganz andere Vor-
Stellung von dem Todeskampfe des Verblichenen hatten:. so
wird zugestanden werden müssen, dass es sich in diesem
Falle um eine jener spiritistischen Kundgebungen handelt,,
die geeignet sind, fast jeden Zweifel auch bezüglich


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0158