Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 153
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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Lorenzen: Aus dem Reiche des Uebersianlichen. 153

die zwischen der Regierung und der Schulkommune der
Kosten wegen gepflogen wurden, wurde der Kommune im
Dezember angezeigt, dass ein Lehrer Vossgreen als Vertreter
für Twedterholz ernannt sei. Wir erwarteten, dass Herr
Vossgreen, zumal er ohne Stelle war, gleich seinen Dienst
antreten würde. Da solches nicht geschah, nahm man an,
dass Herr Vossgreen der nahen Weihnachtsferien wegen erst
nach Neujahr die Schule übernehmen würde. Dass die
Schüler vom 1. Nov. bis Neujahr gar keinen Unterricht
empfingen, war mir unangenehm und beunruhigte mich sehr,
und dazu kam, dass der ernannte Vertreter gar keine Nachricht
über seinen Antritt in Twedterholz an irgend jemanden
da hatte gelangen lassen. In der Nacht zwischen dem
1. und 2. Januar träumte mir nun, Herr Vossgreen käme
nicht, wir bekämen aber einen Herrn mit Namen Detlef
Goos. Ein Lehrer dieses Namens war mir gänzlich unbekannt
, und so sagte ich im Traume zu meiner Frau: „dies
muss ja Detlef Goos, der Knecht unseres früheren Nachbarn
in Riesbriek s^in." Ich bedauerte sehr, dass meine Schule
einem Knechte anvertraut werden sollte. Bei seiner Anstellung
fragte derselbe mich: „Lassen Sie nach der Karte
lesen?*', welches ich so verstand, dass er den kleinen Kindern
statt nach einer Fibel mittels einer Geographiekarte das
Lesen beibringen wollte. Dies alles that mir sehr leid.
So weit der Traum, jetzt die Wirklichkeit! Am Morgen
erzählte ich meiner Frau den Traum, ohne jedoch grosses
Gewicht auf denselben zu legen. Da die Schule am nächsten
Tage ihren Anfang nehmen sollte, so musste Herr Vossgreen
nothwendig im Laufe dieses Tages kommen. Als Herr
Vossgreen noch nicht gegen Abend gekommen war, tele-
phonierte ich vom Nachbardorf aus nach Vossgreen's Wohnort
, bekam aber hierauf zur Antwort: „Lehrer Vossgreen
dient als Soldat, kann also nicht den Dienst antreten." Ein
auf meine Veranlassung von der Schulinspektion nun wieder
an die Königl. Regierung gerichtetes Schreiben hatte den
Erlolg, dass sich mir nach reichlich 8 Tagen ein Vertreter
für meine Schulklasse vorstellte. Bei Nennung seines Namens
„Goos" musste ich unwillkürlich an meinen Traum denken,
und als er auf meine Frage seinen Vornamen „Detlef nannte,
war ich wirklich verblüfft. Ich nahm daher gleich Veranlassung
, Herrn Goos meinen Traum zu erzählen, vergass
aber dabei, ohne Absicht, auch von dem Karten lesen etwas
zu erwähnen. Am nächsten Tage fragte Herr Goos mich
in der Geographiestunde: „Lassen Sie nach der Karte
lesen?", was ich bejahte. Hiermit war also der Traum
huchstäblich in Erfüllung gegangen, was


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