Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 154
(PDF, 224 MB)
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154 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 8. Heft, (März 1904.)

wohl kaum hätte geschehen können, wenn ich nicht beim
Erzählen des Traumes an Goos das vom Kartenlesen vergessen
hätte. Dann muss ich noch bemerken, dazs ich im
Traume nicht die Gestalt des Knechtes gesehen habe, die
freilich auch nicht zu dem Bilde passte, denn er war sehr
gross, während Lehrer Goos recht klein ist. Der Zweck
des Traumes ist mir heute noch nicht klar.
Plensburg, den 3. Januar 1904.

Lehrer emer. JET. Lorenzen.

IL Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

Die Logik der materialistischen Lehre und ihre
Werthschätzung des Lebens.

Vom f kaiserh russ. Geheimrath u. Generalarzt a. D.

Dr. Ulk. v. Seeland.

(Fortsetzung von Seite 105.)

Das zersetzende Fazit der negativistischen Lehre, nach
welcher so unendlich viel Schmerz, Leid und Unrecht unausgeglichen
und ungesöhnt bleiben muss, der Gedanke, dass
selbst die kühnsten Hoffnungen auf den Fortschritt — wie
ihn die Materialisten begreifen, nur auf Abschaffung eines
minimalen Theils des Uebels rechnen können, da die meisten
natürlichen Uebel, wie namentlich die Entreissung geliebter
Wesen, von dem materialistischen Programm unbeachtet
bleiben, ja dass selbst das Erreichbare unendlich lange auf
sich warten lassen muss, und dass schliesslich am Ende des
Ganzen ein allgemeiner Menschheitstod uns entgegen gähnt,
also alles Gefühlte. Gedachte und Gethane umsonst gewesen
sein soll —, dieser Gedanke kann nicht umhin, auch, und
gerade für den heissesten Menschenfreund, ein unerträglicher
Stachel zu werden, der ihn in seinem Thatendurst lähmt.
Das qualvolle Wälzen des Sisyphussteins muss sich auch
auf diesem Gebiet bekunden, und dem aufopferungsfähigsten
Mitgefühl müssen solche klägliche Aussichten eine Beimischung
von Niedergeschlagenheit, von Bitterkeit bringen,
die seinem sittlichen Streben nach einem Ideale des Friedens
seinen besten Theil raubt.

Selbst ein Halbmaterialist, unser Dühring z. B,, bekennt
in seinem „Ersatz*4 (S. 160, 163, 164) sehr richtig, dass,
sobald Fundament und Charakter des Weltgrundes nicht
mit dem moralischen Bedürfniss des Menschen in üeber-


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