Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 187
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kurze Notizen.

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hypnotisirt. Jedes Mal, wenn sie wieder zu sich kam, hatte
sie keinerlei Erinnerung an irgend etwas, das sich zwischen
den einzelnen Stadien ihrer normalen Existenz zugetragen
hatte. Nach ihrer Genesung wusste sie das Datum des
Monats und das Jahr, war aber verwundert, einige Veränderungen
in Bezug auf ihr Haus zu bemerken und erkannte
nicht Personen, mit denen sie während des hypnotisirten
Zustandes bekannt geworden war. Als Dr. Janet die „Beeinflussung
" aufhob, kehrte ihre ganze alte Krankheit zurück
und sie schien dem Sterben nahe zu sein, bis er sie wieder
hypnotisirte. Dann ging alles wieder gut.

(C. K. im „Sammlei* Nr. 16 er.)
ej Ein Opfer des Hypnotismus. Als ein
Opfer des Hypnotismus stellt sich laut Privat-Telegramm
des „Neuen Wiener Journal0 vom 17./XII. v. J. der in
Paris geborene 25jährige Violinist Trubert} genannt Steniof
hin, der sich vor dem Gerichtshof in Constantine in Algerien
gegen die Anklage zu verantworten hatte, er habe seine
Geliebte Eugenie Cauvenet mit einem Rasiermesser getödtet
und die zerstückelte Leiche wochenlang in seinem Zimmer
aufbewahrt. Er soll den Mord begangen haben, um eine
Näherin in Biskra, wo er im Kasino als Musiker angestellt
war, heirathen zu können. Beim Verhör gab Trubert an,
dass er eine Zeit lang Leiter der Pariser Monatsschrift
„Echo des Wunderbaren * gewesen sei. Er selbst sei ein
Medium, wie man nur wenige finde und sei fest davon über-
zeugt, dass er seine grauenvolle That nur unter fremdem
Einflüsse begangen habe. Entgegen der Meinung der Gerichtsärzte
, die Trubert für vollkommen zurechnungsfähig
halten, wurde auf Antrag der Vertheidigung die Sitzung
unterbrochen und der Angeklagte in einem Saal neben
dem Gerichtszimmer hypnotisirt. Alle charakteristischen
Erscheinungen der Katalepsie wurden schon nach kurzer
Zeit bei ihm wahrgenommen. Trubert wurde geweckt und
nahm darauf eifrig am Zeugen verhör theil. Er dankte
seiner Frau, welche erklärte, dem Unglücklichen ihre
Neigung nicht entziehen zu können ünd fragte die Mutter
seines Opfers, Erau Gauvenet, ob auch sie ihm verzeihen
könne. Diese aber rief: „Ich bin eine einfache Frau, die
von Eurem Schwindelkram nichts versteht. Eines nur weiss
ich: da steht das Scheusal, das mir mein geliebtes Kind
geraubt und wie ein wildes Thier zerfleischt hat. Die
Guillotine für ihn! Ünd ich will dabeistehen, wenn sein
verruchtes Haupt in die Sägespäne fällt. * Bei diesem wilden
Ausbruch des mütterlichen Schmerzes entstand tiefe Bewegung
im Gerichtsaale.


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