Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 204
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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204 Psychische Studien. Jahrg. XXXI, 4 Heft. (April 1904.)

und vieler Tausende wägen"; „Egmont! Trug dich dein
Pferd so leicht herein, und scheute vor dem Blutgeruehe
nicht, und vor dem Geiste mit dem blanken Schwert, der
an der Pforte dich empfängt?" — In „Stella": „Bist du
ein böser Geist, in Gestalt meines Weibes?" — In „Die
Geschwister": „Du siehst Geister." — In „Des Epimenides
Erwachen": „Wer Gefahr und Tod nicht scheut, ist Herr
der Erde, Herr der Geister." — In „Tasso": „Er scheint
uns anzusehn, und Geister mögen an unsrer Stelle seltsam
ihm erscheinen"; „Ich freue mich, wenn du mit Geistern
redest, dass du so menschlich sprichst." — In „Die natürliche
Tochter": „O! hätte damals ein wohlthätiger Geist
vor meiner Thüre dich vorbeigewiesen"; „In meinen Armen
Hess ein guter Geist sie von den Todten wieder auferstehn";
„Du aber fliehe, die ein guter Geist verbannend segnete!'

— Im Vorspiel „Was wir bringen": „Lass doch sehen, ob
die bösen Geister das Haus einwerfen können, das die
guten so lange erhalten haben." — Ferner ist von Geistern
die Rede in den Gedichten „Der Zauberlehrling", „Wandrer
und Pächterin", „Geistesgruss", „Mahomets Gesang", „Gesang
der Geister über den Wassern", „Symbolam", „Eins
und Alles" und „Walther von Goethe's Wiegenlied." Des
Weiteren heisst es in den „Geheimnissen"; „Er sagt, woher
er sei, von welcher Ferne ihn die Befehle höhrer Wesen
senden." Und in „Ueber Naturwissenschaft, Nachträgliches" :
„Die zweite Gunst der von oben wirkenden Wesen ist. . .**

— Endlich darf wohl auch — in Anbetracht der Bestimmtheit
des Ausdruckes — das zu Eckermann (Dezember 1829)
Gesagte erwähnt werden: „Euphorion ist den Gespenstern
ähnlich, die überall gegenwärtig sein und zu jeder Stunde
hervortreten können."

Ein so beständiges, das ganze Leben hindurch und bei
den verschiedensten Anlässen gepflogenes Operiren mit
Geistern ist denn doch etwas mehr als ein (Goethe überhaupt
ferne liegendes) Spiel der dichterischen Phantasie; es beweist
ganz einfach, dass der Dichter von der Existenz eines
Geisterreichs wirklich überzeugt war. Verstärkt wird dieser
Beweis dadurch, dass Goethe} namentlich in späteren Jahren,
ausserordentlich viel auch mit Dämonen gearbeitet hat. So
schreibt er an A. v. Humboldt (1821): „Da ich von den
Dämonen öfters hin und wieder geführt werde, . . ." —
An Zelter (Juli 1816): „Was der Mensch denkt, wird anders
gelenkt, es sei nun, das sich die obern oder untern Dämonen
darein mischen." Ein im Juli 1828 an Zelter geschriebener
Brief schliesst mit den Worten: „Allen wohlwollenden Dämonen
bestens empfohlen." Ganz ähnlich lautet der Schluss


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