Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 208
(PDF, 224 MB)
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208 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 4. Heft. (April 1904.)

andere übersinnlichen Fragen einen höchst bemerkenswerten
Ausdruck verlieh. Von einer vollständigen Wiedergabe dieses
Gespräches muss ich jedoch absehen, theiis weil es zu viel
Raum in Anspruch nehmen würde, theiis weil fünf einzelne
(damals aus zweiter Hand empfangene) Sätze desselben
früher bereits verwerthet worden sind. Ich bemerke nur
summarisch noch, dass die Unverwüstlichkeit der Monade
(der Individualität) mehrfach betont wird; dass indessen
auch die Frage einer bedingten Unsterblichkeit aufgeworfen
wird d,wie viel, oder wie wenig von der Persönlichkeit verdient
, dass es fortdauere, ist eine andere Frage und ein
Punkt, den wir Gott überlassen müssen"); dass das Geborenwerden
und das Sterben als ein selbstständiger Akt
aufgefasst werden ;*) dass wiederum in anerkennender Weise
auf Swedenborg Bezug genommen wird; dass menschenähnliche
Wesen auch auf anderen Planeten vorkommen dürften;
und dass die Frage der Erinnerung an frühere Daseinsformen
erörtert wird, bei welcher Gelegenheit Goethe u. A, äusserte;
„Die Intention einer Weltmonade kann und wird Manches
aus dem dunkeln Schoosse ihrer Erinnerung hervorbringen,
das wie, Weissagung aussieht und doch im Grunde nur
dunkle Erinnerung eines abgelaufenen Zustandes, folglich
Gedächtniss ist; völlig wie das menschliche Genie die Gesetztafeln
über die Entstehung des Weltalls entdeckte, nicht
durch trockene Anstrengung, sondern durch einen ins
Dunkel fallenden Blitz der Erinnerung, weil es bei deren
Abfassung selbst zugegen war . . Bei diesem an mystischer
Tiefe nicht mehr zu überbietenden Ausspruch fällt
mir ein, dass ich, was nebenbei noch erwähnt sei, von einem
im Okkultismus wohl bewanderten Freimaurer darauf aufmerksam
gemacht wurde, dass Goethe im Gegensatz zu den
meisten heutigen Freimaurern mit der mystischen Grundlage
des Freimaurerthums sicherlich vertraut war. —

Mit dem Vorstehenden ist mein Vorrath immer noch
nicht erschöpft. Da jedoch die weiteren Punkte entweder
von geringerer Bedeutung sind oder nur in nahem Zusammenhang
mit Früherem und also nicht ohne unliebsame
Wiederholungen besprochen werden könnten, breche ich
meine Mittheilungen an dieser Stelle mit dem Bemerken
ab, dass ich das gesamte Material meiner öoeffte-Forschungen
in einer neuen (bei 0. Mutze in Bälde erscheinenden) Schrift
^Goethe und der Materialismus11 thunlichst systematisch ver-

*) Wir finden also bei Goethe auch jene Hypothese du Frei'*,
nach weicher das Leben, und also auch seine Dauer, eine Selbstverordnung
des transscendentalen Subjekts ist.


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