Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 232
(PDF, 224 MB)
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232 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 4. Heft. (April 1904.)

Zu dieser Propaganda durch das geschriebene Wort
müsste auch eine solche des gesprochenen treten. Gute
Redner sind nicht so schwer zu finden. Die Hauptsache
ist, dass sie eine Portion wissenschaftlicher Objektivität besitzen
— denn mit blossen Behauptungen überzeugt man niemand
—- und einen guten Fonds Begeisterung für die Sache
mitbringen. Ferner wäre es angebracht, nicht nur rein
spiritistische Vortragsthemata zu wählen, sondern, wie es
schon in der Litteratur und bei einigen theosophischen Gesellschaften
geschieht, das ganze weite Gebiet des Spiritismus
von den verschiedensten Seiten und Gesichstspunkten
zu beleuchten.

Der Materialismus hat sich durch seine Vertreter schon
längst den Vortheil einer grösstmöglichen Verbreitung durch
Wort und Schrift, und zwar zu einem beispiellos geringen
Entgelt, zu Nutze gemacht, so dass jeder in der Lage ist,
materialistische Schriften zu lesen und materialistische Vorträge
zu besuchen, — Soll dieser materialistischen Volksverseuchung
begegnet werden, so muss es von Seiten der
Spiritualisten auf dem gleichen Wege geschehen. Billige
Vorträge, billige Litteratur! Beides jedoch in einer
Form, welche einfach und verständlich, dennoch einen gebildeten
Hörer oder Leser zu fesseln und zu befriedigen vermag.

Um die Ausführung dieser Pläne zu ermöglichen, dazu
gehört freilich Geld, aber nicht in einem solchen Maasse
und Umfang, wie vielleicht angenommen wird. Ich bin der
festen Ueberzeugung, und weiss es in manchen Fällen sogar
mit Gewissheit, dass unendlich viel für den Spiritismus
bezw. Spiritualismus, oder sagen wir besser: für einzelne
seiner Vertreter, von Seiten der Anhänger dieser Weltanschauung
gethan wird. Dass es an der verkehrten Stelle
geschieht, und dass oft mit weit# geringeren Mitteln, als sie
gespendet werden, viel Erfolgreicheres geleistet werden
könnte, das steht ausser jeder Frage. (Sehr richtig! — Ked.)
An diesen Zuständen aber trägt einzig und allein die Zersplitterung
und Uneinigkeit der deutschen Spiritualisten
selbst Schuld. Von einer Centraiorganisation, die freilich
der treuen Mitarbeit aller spiritualistisch Gesinnten bedürfte,
Hessen sich mit den Mitteln, die jetzt einzeln verstreut und
verzettelt werden, enorme Erfolge in der Propaganda und
der Förderung der ganzen Bewegung erzielen. — Sowohl
dem Chemnitzer »Spiritualistenbund*, als auch der Kölner
„Kommission zur Ausbreitung des Spiritismus" fehlt es nach
meiner Ansicht an der Mitwirkung der akademisch gebildeten
deutschen Spiritualisten; und ohne wissenschaftliche Autoritäten
ist nun einmal in Deutschland nichts auszurichten. —


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