Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 251
(PDF, 224 MB)
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Kreuschner: Das Eigenlicht des menschlichen Körpers, 251

haften Stoffe Radium ausgesandten ähnlich seien. Es wurde
hinzugefügt, dass dieses Eigenlicht des menschlichen Körpers
bei verstärkter Muskel- und Nerventhätigkeit intensiver hervortrete
, als am ruhenden Organismus, und der Hoffnung
Ausdruck gegeben, nunmehr vielleicht zu einem sicheren
Unterscheidungsmittel zwischen Tod und Scheintod zu gelangen
.

Soviel von dem kurzen telegraphischen Bericht. Unzweifelhaft
werden Physiker, Chemiker und Physiologen,
denen die Umsetzungen und elektrischen Vorgänge im
menschlichen Körper, besonders im ruhenden und bewegten
Muskel und im Nervensystem, seit vielen Jahrzehnten eines
der interessantesten Objekte der Forschung bieten, sich der
wiederum neu angeschnittenen Materie zuwenden. Es wird
aber auch nicht ausbleiben, dass der Okkultismus, die Geheimwissenschaften
in allen ihren Unterarten, vom Spiritualismus
bis zu dem im Gebiete der Magie verschwindenden
Spiritismus, sich des Gegenstandes bemächtigen werden, um
lür ihre bisher unerwiesenen Theorien daraus neue Waffen
zu schmieden. Die endlose Reihe von magischen, unerklärlichen
Lichterscheinungen an Lebenden und Verstorbenen,
die uns von der Zeit des grauen Alterthums bis zur Gegenwart
berichtet sind, werden wie die Schatten des Orkus
wieder auferstehen. Auch die erst vor wenigen Jahrzehnten
begrabene Odlehre des Freiherrn von Reichenbach wird
neuerdings ausgegraben werden. Es verlohnt sich daher
wohl, einen Augenblick bei der Frage zu verweilen, wie
sich die vorurtheilslose Wissenschaft zu den hier in Rede
stehenden Problemen stellt. Diese Frage ist um so aktueller,
als wir gerade gegenwärtig in einer Zeit leben, wo — man
denke nur an die Entdeckungen von Ritiorf, Crookes, Röntgen,
Becquerel und das Ehepaar Curie — immer wieder von neuen
Lichterscheinungen und Aetherwellen berichtet wird, die
sich früher der menschlichen Wahrnehmung entzogen haben.

Die Wissenschaft ist nun weit entfernt, die Existenz
von Strahlungen am Thier- und Menschenkörper zu
läugnen. Sie ist sich viel zu sehr dessen bewusst, dass die
menschlichen Sinneswerkzeuge nur einen kleinen Theil der
im Weltall auftretenden Phänomene wahrnehmen können,
weil unsere feinsten Empfindungsorgane nicht alle Eindrücke
entsprechend aufzunehmen vermögen. Läugnete sie die
Möglichkeit von Kräften und Vorgängen, die sich der bisherigen
Erfahrung entzogen haben, so würde sie den Standpunkt
eines Blinden einnehmen, der die Existenz einer Sonne
deshalb in Abrede stellt, weil er mit einer Minderzahl von
Unglücksgefährten sie nicht zu sehen im Stande ist. Gegen-


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