Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 253
(PDF, 224 MB)
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Kreuschneri Das Eigenlicht des menschlichen Körpers. 253

am ganzen Körper in phosphoreszirendem Lichte erstrahlt.
Diese Beobachtung, die früher zu den bedenklichsten Muth-
massungen Anlass gegeben hätte, führte zur Entdeckung
jener leuchtenden Kleinlebewesen, deren typischer Vertreter
der Micrococcus prodigiosus ist. Es war also nicht der
Todte, sondern lebende winzige Körperchen, von denen wir
heute wissen, dass sie sich zuweilen auch auf anderen Nährböden
, auf Thierfleisch, besonders auf Hummern und sonstigen
Seethieren ansiedeln.

Auf andere leuchtende Organismen, von denen man
früher nichts ahnte, sind zahlreiche Lichterscheinungen
zurückzuführen, die das eine miteinander gemeinsam haben,
dass es sich bei ihnen um erborgtes Licht handelt, und
hierin sind auch alle diejenigen, leider nicht ein wandsfrei
beglaubigten leuchtenden Phänomene zu verweisen, die man
über Gräbern beobachtet haben will. Wenn diejenigen,
denen solches begegnet sein soll, behaupten, dass die Lichterscheinung
die Form einer sitzenden, stehenden oder
schwebenden menschlichen Gestalt gehabt habe, so darf
man mit einer an Gewissheit grenzenden Wahrscheinlichkeit
annehmen, dass ihnen hierbei von ihrer erregten Phantasie,
in der die Erinnerung an die in ihrer Jugend uns allen
erzählten Gespenstergeschichten auflebte, ein die klare und
unbefangene Erkenntniss lähmender Streich gespielt wurde.

Nun aber zu der Möglichkeit eines von höher organi-
sirten Thieren oder von lebenden Menschen ausgestrahlten
Lichts! Dass die Larapyriden der heissen Sommernachte,
unsere Johanniswürmchen und ihre grösseren tropischen
Verwandten, die Träger eines phosphoreszirenden Lichtes
sind, dessen Ursachen in den chemischen Umsetzungen ihrer
Leuchtorgane zu suchen sind, ist zu bekannt, um hier noch
erklärender Worte gewürdigt zu werden. Die Tiefseeforschung
hat gezeigt, dass in jenen Schichten, wohin kein
Schimmer der Sonnenstrahlen mehr dringt, fast alle lebenden
Wesen, darunter auch die hochorganisirten Fische, wie der
Leuchthai, entweder ein über den ganzen Körper verstreutes
Eigenlicht oder ganze Batterien von stärker wirkenden
Leuchtorganen besitzen, und vor etwa zwei Jahren will man
auch die Entdeckung von leuchtenden Vogelschnäbeln gemacht
haben, die vom entwickelungsgeschichtlichen Standpunkte
aus nicht unwahrscheinlich klingt, weil die Leuchtorgane
im Innern der Schnäbel junger Vögel beobachtet
wurden und die Vermuthung begründet ist, dass ihr Zweck
die leichtere Möglichkeit der Atzung durch die Alten ist
Warum die Natur, die überall unmerkliche Uebergan
ge scbaftt, hierbei sHien geblieben sein soll, ist nicht


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