Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 289
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v. Beeland: Die Logik der materialistischen Lehre ete. 289

im Laufe des Weltprozesses und der Geschichte hier und
da Rückgang, Desorganisation, Entartung etc. einstellen,
immerhin ist das grosse Ganze im Vorwärtsgehen
begriffen. Als Beispiel mag in erster Linie
der Mensch selber angeführt werden. Zwar ist es eine grosse
Frage, ob sich die Gesammtheit seines leiblichen Mechanismus
im Laufe der Jahrtausende vervollkommnet hat; ja
wir sehen im Gegentheil, dass es um einen bedeutenden
Theil der kultivirten Menschheit in dieser Hinsicht entschieden
schlechter steht, als um Wilde und Halbwilde,
namentlich was Gesundheit und körperliche Widerstandsfähigkeit
, Ertragungsfähigkeit von Strapazen und Schmerzen
betrifft; man hat ja nur die jämmerliche Leibesbeschaffenheit
der an Zahl stets wachsenden städtischen Bevölkerung
in Betracht zu ziehen. Gleichwohl kennt die Wissenschaft
die Ursachen dieser körperlichen Verkommenheit und die
Mittel, derselben abzuhelfen, und es ist sicher, dass die
zukünftige Menschheit alles aufbieten wird, um dieses tiefsitzende
Uebel wieder loszuwerden, indes der heutige Durchschnittsmensch
Zeit, Geld und Mühe noch für so viele
unnütze, ja schädliche Dinge vergeudet. Jedenfalls steht
wenigstens soviel ausser Zweifel, dass eine vernünftige und
abhärtende physische Erziehung mit Leibesübungen, namentlich
wenn dieselbe Generationen hintereinander durchgeführt
wird, den Leib nach allen Richtungen hin zu vervollkommnen
vermag, ohne dass dieses auf Kosten der Geisteskultur
geschehen müsste; und dass der Geist selber, im
Sinne der Verstandeskräfte und der Menschlichkeits-
bestrebungen im Vorwärtsschreiten begriffen ist, könnte nur
bestreiten, wer seine Beobachtungen auf einzelne traurige
Punkte der Civilisation beschränkt, ohne die ganze Geschichte
der Kulturentwickelung S8it den ersten Anfängen
und in deren verschiedenartigen Kundgebungen zu prüfen.
Mithin ist es klar, dass der Mensch im allgemeinen vollkommener
wird; ja selbst wenn dieses durschnittlich noch
nicht der Fall wäre, so bliebe wenigstens die durch unzählige
vereinzelte Beispiele bewiesene Thatsache bestehen, dass er
die Fähigkeit, sich allseitig zu vervollkommnen, besitzt.
Der ganze Kampf gegen die Teleologie beruht auf nichts,
als auf einer bedauernswürdigen unbeschreiblichen Einseitigkeit
des Denkens. Um dies recht deutlich zu illustriren,
braucht man nur die antiteleologische Beweisführung aus dem
Gebiete der Naturkunde in das der menschlichen Werke
oder der gesellschaftlichen Institutionen zu übertragen und
dann folgendermaassen zu argumentiren: Es handele sich
um eine Maschine, z. B. eine Windmühle. Woher kommt


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