Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 298
(PDF, 224 MB)
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298 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1904.)

logische Prozess („Schwankung *) in mehreren gleich- oder
ungleichartigen Partialsystemen gleichzeitig verläuft
und 2) successive, in denen der biologische Prozess
in mehreren Partialsystemen in einer festen Aufeinanderfolge
abläuft.

Als abhängige „psychische" („E"-) Werthe der „Schwankungen
" simultaner Koordinationssysteme dürften die unzeitlichen
Gestaltqualitäten betrachtet werden und als Abhängige
der „Schwankungen" successiver Koordinationssysteme
die zeitlichen.

In dem biologischen Prozesse — der „Schwankung" —
eines Koordinationssystems lassen sich zwei Seiten unterscheiden
: die spezifische Reaktions- bez. Arbeits form, als
deren Abhängige (bedingte) die spezifische Empfindungs-
qualität zu denken ist, und die jeweilige Gesammtheit der
Ernährungsverhältnisse 5), als deren Abhängige die mannigfaltigen
Gefühls qualitäten im weitesten Sinne des Wortes
(„Charaktere") aufzufassen sind.

Als Abhängige der Arbeitsformen simultaner
Koordinationssysteme („unzeitliche Gestaltqualitäten") mögen
folgende wichtige Werthe angeführt werden:

1) Die optischen und haptischen Raumbilder des Erwachsenen
, der Seh- und Tastbegriff im Unterschied von
der Seh- und Tast form (vorwiegend motorische Koordinationssysteme
) ;

2) die „Körper" und Dinge", bez. „Gegenstände" —
nach der psychologischen — nicht metaphysischen Seite;

:>) Wichtige Versuche einer physiologischen Theorie der Ge-
fühlswerthe bringen diese in Beziehung zur Konsumption; T/t. Meynert
betrachtet sie als „Ausdruck eines Sinnes für die Ernährungszustände
der Einde („Psychiatrie*, S. 179); A. Lehmann leitet die zwei Hauptrichtungen
der Gefühle: Lust, Unlust, aus dem Verhältnisse zwischen
dem Verbrauch der Energie und dem ihn in jedem arbeitenden Neuron
ersetzenden Stoffwechsel ab („Die körperlichen Aeusserungen der
psych. Zust. II, 8. 301).

Mit dieser Auffassung ist auch die \on R. Avettarius verwandt,
obwohl er den ,Schwankungsmodustf, durch dessen Aenderungen
er die „Charaktere11 — Gefühiswerthe im weitesten Sinne des
Wortes — bedingt denkt, physiologisch nicht näher bestimmt
James bestimmt die Bedingungen der verschiedenen Gefühiswerthe
näher, indem er die körperlichen Veränderungen, die „Organempfindungen
* die den Gefühlswerth mit bedingen und begleiten, in
Betracht zieht und das Gefühl als die Wahrnehmung der Gesammtheit
jener Veränderungen auffasst; die Mannigfaltigkeit der Gefühl*-
werthe leitet er aus der Mannigfaltigkeit jener Veränderungen, jener
„reflektorischen Akte, die unter dem Einflüsse äusserer Objekte auftreten
", ab. (Text book of Psychologv p. 381.)

Die von mir in Nr. II entwickelte Auffassung darf als eine
Vereinigung und Weiterentwicklung der Meyaert* Lehmatm'whvn
und Jamefnchm Theorien betrachtet werden.


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