Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 309
(PDF, 224 MB)
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Maier: Neues von der Schlaftänzerin,

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Kreise für die Demonstrationen unmöglich hätte voraussehen
können* Ks sei die Aufgabe der Gesellschaft, das
begonnene Unternehmen richtig zu Ende zu führen. Er
habe trotz einer mehr als einjährigen Kenntniss der Somnambulen
nicht ungünstige Rückwirkungen der Demonstrationen
in dem Sinne gefunden, wie man sie theoretisch hätte
erwarten sollen. Die Muskelermüdung sei allerdings ziemlich
stark, während Madeleine psychisch durch das Versetzen
in einen zweiten Zustand bis jetzt keinen
nachweisbaren Schaden genommen habe. Allerdings sei es
besser, dass nur eine Person sie hypnotisire. Die vielbesprochenen
Rückwirkungen des Chopitfschen Trauermarsches,
den er mit ihr vielleicht ein dutzendmal gesehen habe, auf
ihr Nervensystem seien nicht erheblich, im Gegentheil, je
häufiger ein Stück gespielt würde, um so mechanischer
würden ihre Leistungen. Ausserdem folge ihm stets eine
fröhliche Musik, um die Wirkung des Effektes auszugleichen.
Es sei bedauerlich, dass man in der Wahl der Musikstücke
auf rhythmische und melodiöse dramatische Musik beschränkt
sei und wegen Mangels an passenden diese mehrfach gespielten
Tonstücke wiederholen müsste. Frau Madeleine sei
am besten bei neuen Stücken, die sie nie gemimt habe, und
beim Improvisiren. Man habe den Einwurf erhoben, dass
für diese Vorstellungen Pröben gehalten worden seien. Die
Generalprobe im Schauspielhaus sei nur eine Umschreibung
für eine richtige Matinee gewesen. Die mitwirkenden
Musiker müssen die Eigenart der Frau Madeleine zuerst
kennen lernen, um sich mit ihren Instrumenten den Stimmungen
und auch den körperlichen Bedürfnissen der Somnambule
anpassen zu können. Die Probe sei also für die mitwirkenden
Musiker zu wünschen. Wenn sie sehr rasch von
einem Affekt zum andern übergingen, käme es vor, dass
Madeleine z. ß. nach einem vorher gespielten Ave Maria das
Gesicht der betenden Jungfrau mit in einen Walzer hinüber
nähme. In einem solchen Fall bewege sich der Körper
bereits im Walzertakt, während das Gesicht noch den Ausdruck
der betenden Jungfrau trage. Schwierig sei es, die
passenden Orchesterstücke zu finden, in denen dieselben
Motive möglichst selten wiederkehren sollten und die daneben
die entsprechende Kürze besitzen müssen. Deswegen sei
es zweckmässig, zu sehen, wie solche Musik im wachen
Zustand auf sie einwirke. Deshalb habe sich Frau
Madeleine mit Herrn Magnin die für das Theater zu
wählenden Orchesterstücke im Gärtnertheater vorspielen
lassen. Natürlich sei dabei weder getanzt noch gemimt
worden, und die Meinung, als ob es sich hierbei um eine


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