Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 322
(PDF, 224 MB)
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322 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 5. Bett. (Mai 1904.)

der der „Gesellschaft für psychische Forschung B a s e 1 tt
gerne bereit/4 —

Ich beschränke mich darauf, den Sachverhalt, soweit
er meinen verstorbenen Sohn Karl betrifft, auf welchen die
seinem älteren Bruder Eugen in dieser Sitzung gemachte
Beschreibung auffallend passt, hier festzustellen. Mein Sohn
Karl (geb. zu Stuttgart am 19. Juni 1881) besuchte später
die Oberrealschule in Reutlingen, wurde im Herbst 1899
als stud. rer. natur. bei der Universität Tübingen immatri-
kulirt und starb als Einjährig-Freiwilliger des Inf.-Reg.
Nr. 180 dahier ganz plötzlich an einer Blutvergiftung,
die er sich in Folge der Vernachlässigung eines kleinen
Lippengeschwürs auf dem Truppenübungsplatz in Münsingen
zugezogen hatte, am 2. Mai 1900. Während er gewöhnlich
einen Zwicker trug, benützte er in den letzten Wochen vor
seinem Tode häufig die ihm beim Militär vorgeschriebene
Schiessbrille; sein Gesicht war länglich oval, seine
Haare waren blond, von einem Schnurrbart dagegen war
nur erst ein leichter Anflug zu sehen.

Dass Peters in d^ kurzen, ihm nach der ersten resultatlosen
Sitzung gebliebenen Zeit etwa durch seinen Dolmetscher
in der ihm fremden Stadt nähere Erkundigungen
über die Familienverhältnisse einzelner ihm persönlich gar
nicht bekannter Sitzungsteilnehmer hätte einziehen können,
ist schon an sich wenig wahrscheinlich und auch nach den
von mir inzwischen (soweit mir dies aus der Ferne möglich
war) eingezogenen Erkundigungen kaum denkbar. Ueber-
dies hätte er dabei wohl nur von einem bis kurz vor Weihnachten
im Salon meines Sohnes Eugen in St. Ludwig hängenden
grossen Brustbild des Verstorbenen hören können,
das diesen jedoch in Uniform mit Helm und keiner Spur
von Schnurrbart darstellt und jetzt in unserem Besitze hier
ist. Peters hätte also auf einen Schnurrbart höchstens
nach der Aehnlichkeit des Bruders Eugen, der einen starken
solchen trägt, hellblondes Haar und eine längliche Gesichtsform
hat, r a t h e n können, falls er von irgend einer Seite
wirklich vorher erfahren haben sollte, dass ein Bruder des
ihm bezeichneten Herrn im Alter von etwa 20 Jahren in
Tübingen gestorben sei, eine Möglichkeit, die jedoch durch
die vom Vorsitzenden der Gesellschaft im Interesse der Erforschung
der Wahrheit ohne Zweifel getroffenen Vorsichts-
maassregeln gegen Betrug nahezu ausgeschlossen erscheint. —

Ueber die etwaige Erklärung dieses demnach fast
ganz stimmenden Hellgesichts eine eigene Meinung auszusprechen
, bin ich nicht in der Lage, möchte aber doch
konstatiren, dass die spiritistische Annahme einer telepathi-


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