Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 347
(PDF, 224 MB)
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Kordon: Geistiges Schaffen unter Inspiration.

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Werden begriffenen Sonnensystems enthalten; aber es ist
eine ungeheuerliche Verirrung des menschlichen Verstandes
, den als Materie in die Erscheinung tretenden
Willen mit schöpferischer Weisheit auszustatten. Dieser
grundlegende Irrthum Schopenhauer^ verleitet zeitgenössische
Naturforscher, wie Ernst Höckel, einen unhaltbaren Monismus
zu verkünden, weil sie nicht gewahr werden, dass das
Weltall eine Einheit im Gottesgeiste ist, dessen unwandelbare
, ewige, also über alle Zeit hinaus wirkende
Gesetze wir nimmermehr zu entdecken vermöchten, wenn
wir mit ihm nicht (im Geiste) verwandt und daher unsterblichen
Wesens wären.

Im Herbste 1902 wurde uns von unseren geistigen
Führern kundgethan, dass ich eine Gedichtesammlung unter
dem Titel: „1001 Stern von Gottes lichtem Himmelszelt44
veröffentlichen würde. Heute fehlen, um diese
Zahl voll zu machen, nur mehr wenige Gedichte, wenn alle
seit dem Frühling 1902 entstandenen Poeme in die Sammlung
sollen aufgenommen werden. Ein grosser Theil dieser
Dichtungen stellen sich als Gelegenheitsgedichte im
besten Sinne des Wortes dar, in denen sich der Gedanke
vom Persönlichen zum allgemein Menschlichen, vom Einzelnen
zum Allgemeinen erbebt, und eine die herrschende
abendländische Philosophie der Gegenwart weit überragende,
christlich-spiritualistische Weltan schauung
verkündet wird; doch ist diese Poesie nicht lehrhafter
Art, wie angenommen werden könnte, wenn sie auch ohne
Zweifel über die wichtigsten und ernstesten Fragen des
Lebens überhaupt und des menschlichen Daseins im Besonderen
belehren will und kann. Ueber die Bedeutung
dieses Werkes wird die Nachwelt einig sein, möge auch
das Geschlecht der Lebenden seinen Witz und seine höhnische
Tadelsucht daran erproben. So ist es ja zu allen
Zeiten gewesen. —

Am 17. November 1902 begann ich, wie immer ohne
jegliche Vorbereitung, an einer eigenartigen poetischen
Schöpfung zu arbeiten, einer litterarischen Komödie in
Versen, betitelt: „Die Meistersinger von Berlin.*
Diese Dichtung, in der neben dem modernen Versmass auch
das Metrum der klassischen Komödie angewandt wird, wie
sie uns Aristophanes hinterlassen hat, wird nicht verfehlen,
jene, die auch die Kunst, gleichwie nach Schillert Worten
gewisse Jünger die Wissenschaft, als tüchtige Kuh betrachten
, etwas unsanft aus ihren „goldenen Träumen" aufzurütteln
, jene aber, die ernsthaften Sinnes und reinen
Willens nach höheren Zielen in der Poesie ausspähen,

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