Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 404
(PDF, 224 MB)
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I

404 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1904.)

in mir aufkommen liess. „Ich habe das Medium magne-
tisirt und dadurch in Trance versetzt," erklärte er uns.
„In diesem Zustande entnehme ich ihm die Materie, um
der „Mary", die hier im Kabinet ist, einen Euch sichtbaren
Körper zu gestalten."

Nach kuzer Zeit hörten wir — all* dies erfolgte hinter
dem Vorhange — eine Konversation des Kapitäns mit
einer anderen Stimme, die uns gleichfalls begrüsste. Es
war die Stimme Mary's.

Kaum hatte uns Märy in einem gebrochenen Englisch

— sie behauptete zwar, hienieden unter Engländern gelebt
zu haben, doch französischer Abstammung gewesen zu sein

— einige kurze Andeutungen über ihre Lebensgeschichte
auf Erden gegeben, als wir einen eisigen Windhauch aus
dem Kabinete fühlten; der Vorhang öffnete sich und unter
uns trat eine hohe weissgekleidete Gestalt, den Kopf mit
einem dichten Schleier umwunden, während das Gesicht
selber frei war. Sie schritt nicht, sondern schien zu
schweben, als ob sie keine Beine hätte. Ihre Gestalt war
bedeutend höher, als jene des Mediums, ihre Stimme klang
gänzlich verschieden von der Silberstimme der Mrs. Corner.
Im Ganzen hatte sie das Aussehen eines lebenden Wesens,
nur war sie im Antlitz ausserordentlich blass, fast durchsichtig
.

Die Gestalt blieb bei Mrs. Bathe stehen und konversirte
mit ihr, wie man mit einer lieben Freundin spricht. Einem
von den Herren, den sie aus früheren Sitzungen zu kennen
vorgab, reichte sie die Hand, worauf ich an Mary die Bitte
stellte, auch mich ihre Hand berühren zu lassen, Sie
lächelte zustimmend, schwebte zu mir her und reichte mir
die Hand, die sich weich und warm, wie die eines lebenden
Wesens anfühlte. Entzückt drückte ich die Hand an
meine Lippen . . .

Mrs. Bathe ersuchte nun Mary, in der Meinung, einem
Wunsche meiner Frau entgegen zu kommen, auch ihr die
Hand zu reichen. — wO, sie ist zu ängstlich," lächelte
Mary. „Don't be afraid of me, my dear." (Haben Sie
keine Angst vor mir, meine Liebe.) — „Uebrigensfuhr
Mary mit einer immer mehr erlöschenden Stimme fort, —
„mein Körper kann nicht länger Euer Licht ertragen . . .
ich fühle, wie er zerschmilzt."

Und in einem Nu war sie hinter dem Vorhange des
Kabinets verschwunden. —

Ich habe im Ganzen sechs Sitzungen mit Mrs. Corner
beigewohnt; Ausser Mary, die sich regelmässig in jeder


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