Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 467
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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Dankiuar: Geistige and soziale Strömungen etc. 467

Beethoven, statt des Musikgelehrten Zelter und die Gebrüder
Grimm, statt seines Eckermanri» empfiehlt und ihm Interesse
für den neu heraufkommenden Geist der jungen
Generation einflössen will. Als sie aber nun endlich bei
ihrem Schwager Savigny all jene schmachvoll-dummen Diplomatenkunststücke
kennen lernt, ausgeübt in exklusivem
Kreise, hinter verschlossenen Thüren, geschützt vom Staatsgeheimnisse
— da erkennt sie, dass hauptsächlich diese es
sind, denen die dreimal betrogenen Völker blutige Kriege
und soziale Ungerechtigkeiten zu verdanken haben. Und sie
will Goethe für die freiheitliche Wiedergeburt Deutschlands
begeistern. Freilich vergeblich! 1835 gab Bettina diese
Korrespondenz unter dem Titel „Goethe1» Briefwechsel mit
einem Kinde" heraus, der theilweise aus bachantischer Bewunderung
für Goethe besteht, theilweise aus wirklich gewechselten
Briefen. Auch viele von Goethes Antworten
sind echt, das anerkennt von Tag zu Tag mehr selbst die
exakte Goetheforschung: die Loeper, Suphan, H. Grimm
(Bettinas Schwiegersohn), und Erich Schmidt schrieb: „Jetzt
erst sehen wir deutlich, wie „das Kind" allerdings oft umgedichtet
, oft hinzugedichtet, oft aber Goethe9» Briefe zu
unverändertem Abdrucke gebracht hat." Vor Allem ist
aber unbedingt zuzugeben, dass die Briefe inner lieh echt
sind, dass sie ganz und gar Goethe1» Charakter entsprechen.
Man sehe — um nur Etwas hervorzuheben — aus dem
I. Theil den letzten Brief an Goethe's Mutter, in welchem
die Günderode, die Freundin Bettina1», weiche sich 1806 aus
Liebe zu dem Alterthumsforscher Creuzer erdolcht hatte,
die Erscheinung ihrer verstorbenen Schwester erzählt, wie
denn überhaupt durch den ganzen Briefwechsel der tiefe
Glaube an fernwirkende Magie sich zieht. In einem
Briefe an Goethe vom Jahre 1811 finden sich die Stellen,
auf welche sich auch du Prel in seiner „Monist. Seelenlehre
* bezieht; die Stellen, welche die Sehergabe von Goethe'»
Grossvater mütterlicherseits {Textor) behandeln. „Dein
Grossvater war ein Träumender und Traumdeuter, es ward
ihm vieles über seine Familie durch Träume offenbar: einmal
sagte er einen grossen Brand, dann die unvermuthete
Ankunft des Kaisers voraus; dieses war zwar nicht beachtet
worden, doch hatte es sich in der Stadt verbreitet
und erregte allgemeines Staunen, da es eintraft Darauf
erzählt Bettina einen Wahrtraum Textor1» und fährt fort:
„Diese Traumgabe schien auf die eine Schwester fortgeerbt
zu haben, denn gleich nach Deines Grossvaters Tod, da
man in Verlegenheit war, das Testament zu finden, träumte
ihr, es sei zwischen zwei Brettchen im Pulte des Vaters


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