Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 472
(PDF, 224 MB)
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472 Psychische Stadien. XXXI. Jahrg. 8. Heft. (August 1904.)

liefert wurden, der mythologischen oder exoterischen zum
Gebrauch des Volks, und der okkulten oder esoterischen
zum Gebrauch det Eingeweihten *)

„Vollkommen real, was auch die Ungläubigen sagen
mögen, bedürfen die alten Thatsachen (des Glaubens), um
ihre Stelle in der Wissenschaft zu finden, nur aufmerksamer
und genauer Beobachtung, der Basis einer ernsthaften Erklärung
, die freilich weniger bequem ist als das Ueber-
natürliche, aber dieses sicher nach und nach vollends aus
seinem Gebiet verdrängen wird" (Corre et Laurent, „La
Suggestion dans Phistoire. Revue scientifique", 16. Sept.
1893).

Finden wir also, dass ein Phänomen in den Ueber-
lieferungen der Völker und in den Spuren ihres esoterischen
Unterrichts, die uns der Okkultismus überliefert,
übereinstimmend als wirklich vorkommend zugelassen wird,
so haben wir alle Aussicht, die Möglichkeit dieses Phänomens
eines schönen Tags verifiziren zu können und wir
können dabei von den Aufschlüssen" und Anweisungen,
welche uns die Geheimwissenschaften liefern, Nutzen ziehen.
Trotz seiner abstrusen Ausdrücke (wie „Astralleib", „Spirit"
„Kontrollgeist", „Perisprit% „Od", „Fluidum", „Nervenaura"
u. dgl), die den Profanen sonderbar erscheinen mögen, ist
der Okkultismus in der That von jeher wesentlich und ausschliesslich
rationalistisch verfahren und wendet auf alle
menschlichen Kenntnisse als obersten Grundsatz diese

*) Die für den ganzen Entwiekelungsgang der menschlichen
Kultur hochbedeutsame Rolle des Worts als Ausdruck einer ev. begrifflich
schon überwundenen, wissenschaftlich rückständigen Vorstellung
findet sich besonders lichtvoll behandelt in dem von mir
schon des öfteren angeführten Buch eines der tiefsten deutschen
Denker, meines hochverehrten (vor wenigen Jahren in Stuttgart als
Begründer des dortigen Realgymnasiums verstorbenen) früheren
Lehrers und Vorstands Oberstudienrath Carl Dillmcwn: rDle Mathematik
die Fackelträgerin einer neuen Zeit" (Stuttgart, W. Kohlhammer,
1889), woselbst Verf. im letzten, der „Bedeutung des Worts für die
Wirklichkeit der Geisteswelt* gewidmeten Kapitel (S. 198 ff.) neben
den grossen Vorzügen der sprachlichen Darstellung auch die grosse
Schattenseite des sprachlichen Aufdrucks hervorhebt, die — im
Gegensatz zur präzisen mathematischen Formel — darin besteht,
dass die Sache selbst nicht exakt oder doch kaum in ihrer vollen
Schärfe nach allen Seiten dargestellt, sondern gleichsam mit einem
Flaum rein subjektiver Urtheife, einem Duft persönlicher Eindrücke
und Zuthaten, einem der begrifflichen Weiterentwickelung hinderlichen
Ballast zufälliger oder nebensächlicher Anhängsel, bezw.
längst als unstatthaft erkannter Vorstellungen aus der Zeit des
Werdens der Sprache und der Kindheit der Menschheit überdeckt
wird (vergl. Ausdrücke wie rWelttheilett statt Erdtheile, „Metaphysik
", rQuintessenztf u. dgl.) — Maier.


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