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Maier: Die N-Strahlen als Schlüssel zur Lösung okkulter Probleme. 477
die N-Strahlen und wahrscheinlich auch noch andere
Strahlenarten umfassen, deren Existenz augenblicklich noch
nicht hinreichend nachgewiesen werden kann.
Im Jahr 1846 hatten mehrere französische Gelehrte
und speziell Arago eine gewisse Angilique Gottin aus Bou-
vigny (Orne) beobachtet, die einige Zeit lang die ISigen-
thümlichkeit besass, auf die sie umgebenden Gegenstände
eine theils anziehende, theils abstossende telekinetische
Kraft auszuüben, über welche uns de Bockas9 ausgezeichnetes
Werk über das Austreten der Bewegungskraft („ex-
teriorisation de la motricite") näheren Aufschluss giebt *)
1850 konstatirte Dr. Piueau analoge Phänomene bei
einer Honorine Seguin. Auf die unsern Lesern schon hinreichend
bekannten mühsamen Untersuchungen und Werke
des Barons von Reichenhack, der unter dem Namen des
„odisehen Lichts" einen Lichtschein studirte, den er an
den Fingerspitzen seiner Sensitiven zu bemerken geglaubt
hatte, wird hier — mit Rücksicht auf unsern beschränkten
Baum — ein Hinweis genügen, —
1868 behauptete Baiiley in einer öffentlich behandelten
These das Vorhandensein einer strahlenden Nervenkraft,
deren Eigenthümlichkeiten dann Barety aus Nizza 1887
näher studirte.**) Im gleichen Jahr 1887 bestätigte de Bockas,
auf Grund der Feststellungen Beickenbach's und anderer
Autoren, sowie eigener sinnreich veranstalteter Versuche,
die magnetische Polarität des menschlichen
Körpers und das wirkliche Vorhandensein von Ausströmungen
, die sich — für den gewöhnlichen Beobachter
unter normalen Verhältnissen unsichtbar — von demselben
*) Auch den jedem unbefangenen Beurtheiier auffälligen Widersprach
in den später grossen theils sogar unter Eid gestellten Aussagen
der Theilnehmer an den Sitzungen des zur Zeit ihre Betrugsstrafe
im Gefängniss zu Cottbus absitzenden Blumenmediums Anna
Rothe konnten wir uns von jeher nur durch die Voraussetzung erklären
, dass sie thatsächlich im Besitz einer die betreffenden Gegenstände
magnetisch anziehenden Kraft war, wobei sie sich offenbar
— nach der von Assessor M. E. im Maiheft S. 279 näher begründeten
Theorie der vielleicht dem Quadrate der Entfernung umgekehrt
proportionalen medialen Attraktionskraft — die Apporte durch
vorheriges Verstecken der Gegenstände in der Nähe ihres Körpers
erleichterte, worüber ohne Zweifel eine (ihr leider von ihren Eath-
febern wegen des nervösen Drängens der Skeptiker zum Gegenstand
er Furcht gemachte und so durch Fehler von hüben und drüben
immer wieder vereitelte) exaktwissenschaftliche Prüfung näheren
Aufschluss gebracht hätte. — ßed.
**) Vergl. Barety, „Des propriöt^s d'une force particulifcre du
corps humain (force nerveuse rayonnante), connue vulgaireraent
sous le nom de magn&isme animal." Paris 1887.
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