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Maier: Die N-Strahlen als Schlüssel zur LOaung okkulter Probleme. 479
Wer jedoch diese Untersuchungen über die psychophysiologischen
Erscheinungen, die bis dahin
nur unter dem verdächtigen Namen „okkulter Phänomene"
bekannt gewesen waren, konsequent weiter verfolgte und
sich insbesondere mit der „Suggestion auf Distanz" näher
beschäftigte, musste nothwendiger Weise das Vorhandensein
einer strahlenden Nervenkraft und einer Art magnetischen
Felds, das den menschlichen Körper umgiebt, prinzipiell
zulassen. „Um jeden Menschen, wie um jeden Magneten
herum, sagt der schon mehrfach zitirte Dr. /. Regnault in
seinem Buch „La Sorcellerie" (p. 255), muss ein magnetisches
Feld vorhanden sein; es wäre das wohl eine Art
„nervöser Atmosphäre", die der Mensch überallhin mit sich
nehmen würde. Jede Person würde demnach durch jeden
Gegenstand oder durch jede andere Person beeinflusst, die
ihr nahe genug käme, um ihr magnetisches Feld zu modi-
tiziren und eben durch eine derartige Modifikation würden
sich wohl die Sympathie oder Antipathie erklären
, die eine Person unwillkürlich gegen irgend eine
andere Person empfindet." -
(Schluss folgt)
Beobachtungen über" die Feinheit der Sinne
bei Blinden.
Entnommen dem Aprilheft des „Journal Eneyclopedique"
vom Jahre 1769.
Uebersetzt und mitgetheilt von
Gräfin Maria Kliiickowstroem und
Graf Carl Klinckowstroem.
Unzweifelhaft siqd die Blinden in geringerem Grade
Zerstreuungen unterworfen, als die anderen Menschen, welche
beständig den Einflüssen der sie umgebenden Dinge ausgesetzt
sind. Aber allem Anschein nach hat die Natur sie für
den Mangel des Augenlichts dadurch entschädigen wollen,
dass sie ihnen schärfere und feinere Sinne verlieh. So entbrannte
einst der Professor der Mathematik zu Cambridge,
Mr. Saunderson, der im Alter von einem Jahre durch die
Pocken das Sehvermögen verloren hatte, in heftiger Liebe
zu der Tochter des Pfarrers Bickens zu Boxworth in
Cambridge-Shire, indem er nur ihre Augenlider berührte,
die in der That sehr schön waren. (Später heirathete er
das junge Mädchen.) Soviel steht fest, dass die meisten
seiner Vorstellungen und Begriffe durch den Tastsinn ver-
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