Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 482
(PDF, 224 MB)
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482 Psych i ho he Studien. XXXI. Jahrg. 8. Heft. ^ August 1904.)

Merkwürdige Erlebnisse.

Von Frau Margarete E.....in R . . .*)

III.

Es sind mir 2 Fälle aus der Jugend erinnerlich, wo
mein Leben auf räthselhafte Weise erhalten blieb. Meine
Mutter sagte allerdings: „Dein Schutzengel war bei Dir",
— sie meinte das aber nicht im eigentlichen Sinne, sondern
wie man glückliche Zufälle oder sorgsame Mütter usw.
„Schutzengel** nennt.

Das erste Mal war ich 7 Jahre alt. — In unserem
recht grossen Einderspielzimmer befand sich ein grosser,
altmodischer, einthüriger Kleiderschrank, der auf mehrere
Zoll hohen, spitzen Füssen stand und dann noch eine tiefe
Schublade hatte, bevor man an den Baum zum Einhängen
unserer (d. h. der Kinder und der Mägde) Mäntel gelangte.
An der Innenseite der Thüre war unten und oben eine
Leiste. Wir Kinder kletterten mit Vorliebe auf die untere
Leiste, hielten uns an der oberen fest und fuhren so mit
der Thüre hin und her spaziren. Das ging bisher ohne
Unfall ab. Aber eines Tages war der Schrank zufällig leer,
als ich hineinstieg, um meinen Mantel hineinzuhängen, und
dann die gewohnte Fahrt mit der Thüre begann. — Kaum
hing ich aber an der Thüre, da merkte ich schon, dass der
Schrank sich neigte. Ich weiss nicht mehr, ob ich erschrak,
ich weiss es aber genau — weil ich es schon damals nicht
begreifen konnte —, dass ich eine Sekunde lang nicht
wusste, was geschah, und mich in der nächsten Sekunde
auf dem, nicht gegenüber, sondern zur Seite, ganz entfernt
stehenden Divan, in einer Ecke kauernd vorfand, als hätte
mich Jemand dort hingesetzt, von wo ich das Fallen des
Schrankes und wie er ein tüchtiges Loch in den Fussboden
schlug, mit ansah. Ich wusste, wie gesagt, schon damals
nicht, wie ich auf den Divan gelangt war, — denn den
Fussboden hatte ich nicht berührt.--

Das zweite Mal war . ich ca. 14 Jahre alt und kam aus
der Schule. Gewöhnlich wurde ich mit unserer Equipage
abgeholt. Dieses Mal passirte ich die lange Flossbrücke
zu Fuss, denn die Brücke war eben nach dem Eisgange
eingelegt und dem Equipagenverkehr noch nicht übergeben.
Allerlei Balken lagen noch auf der Brücke und die grosse
Bamme zum Einschlagen der Pfosten, welche die Brücke
hielten, war noch nicht fortgenommen worden. Ich ging
ruhig meinen Weg über die Brücke, um auf der anderen

*) Vergl. Februarheft er. S. 88 ff. und Aprilheft S. 209 ff. — Red.


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