Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 497
(PDF, 224 MB)
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Fiedler: Warum ist der Spiritismus eine Wissenschaft? 497

Erhöhung des Wahrnehmungsgefühls für die Aussen«
weit.

Ein Aehnliches kann durch gewisse andere Umstände
eingeleitet werden. Was dort durch das Zusammenwirken
äusserer Eindrücke entstand, kann auch, unabhängig da»
von, die Folge einer intensiveren Empfänglichkeit
selbst sein, (Fortsetzung folgt.)

Warum soll der Spiritismus eine Wissensehaft

und keine Religion sein?

Von Willi. Ernst Fiedler, Dresden.

Als vor 50 Jahren der Spiritismus auftrat, bekam er
bald einen religiösen Anstrich, den er auch bis jetzt noch
nicht ganz abgelegt hat; ja von mancher Seite wird der
sog* Offenbarungs-Spiritismus geradezu als eine neue Religion
bezeichnet. Die Ursache davon liegt in dem meist erbaulichen
Charakter der Trancereden. Und doch ist nichts
falscher und für die Kulturentwicklung hinderlicher, als
diese Unterstellung. Ein solcher Irrthum kann allerdings
nur da stattfinden, wo man sich noch .nicht klar ist, was
Religion und was Wissenschaft heisst. Wie unterscheiden
sich beide Gebiete? Religiöse Lehren und Vorstellungen
sind Idittheilungen über das Gefühls- und Seelenleben,
wissenschaftliche dagegen sollen die Darstellungen über
Welt und Geistesleben sein. Religiöses Wesen ist alles,
was mit dem Gefühl erfasst, durch Versenkung (Intuition)
erlangt, die höheren Gefühlsregungen des Menschen darstellt,
Entwicklung und Reinheit des Seelenlebens umfasst; wissenschaftliches
Wesen dagegen, was mit Verstand und Vernunft
erfasst, durch Aussprache und Mittheilungen anderen
übermittelt wird, in die Formen des Geisteslebens sich
kleidet, die Verstandes- und Vernunftsausbildung anbelangt.
Daraus ergiebt sich5 dass wir jede sachliche und äusserliche
Erkenntniss der Wissenschaft, dagegen die innerlichen Bewegungen
, die seelischen Zustände, die verschiedenartigen
individuellen Empfindungsiormen und die sich darauf bauenden
Gefühlsäusserungen dem religiösen Gebiet zuzuzählen
haben.

Wenn also ein Gegenstand oder ein Vorgang auf die
Seele des Menschen einen erhebenden Eindruck macht, so
ist dies demnach ein religiöser Vorgang; ebenso ist dies
der Fall, wenn sich der Mensch zu irgend einer Verehrung
veranlasst fühlt oder wenn er in einem Stein, einem Baum,


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