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516 Psychische Studien XXXI. Jahrg. 8. Heft. (August 1904.)
Berichterstatter für sämmtliche Litteratur des In- sowie Auslandes ist Hofrath
Dr. Wernekke in Weimar, an welchen auch alle Rezensionsexemplare einzusenden
sind. Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für die in
den Besprechungen ausgesprochenen Ansichten.
A. Büetierbesprechnngen.
The Historie Growth of Man into the Coming Civilization. By Dr. Aleslia
Swartha. New-York: The Philosophie Company. 1903 (235 S. 8<>;
Preis 2 Doli).
„Das Hineinwachsen der Menschheit in die kommende Civili-
sation* wird hier nicht, wie man vielleicht erwarten könnte, in geschichtlichem
Ueberhlick dargestellt. Nur flüchtig werden in dem
einleitenden Kapitel die Kulturstufen der Kindheit (Kultur der
Aegypter, Mongolen und Hindu), der Jugend (semitische, griechisch-
römische und christliche Kultur) und der Mannheit (die beginnende
harmonistische Kultur) aufgeführt. Denn die Absicht des Verfassers
ist eben die Propaganda für diese letztere Stufe. Er verfolgt dieses
Ziel seit 1859 in Zeitungsartikeln, Büchern und öffentlichen Vortragen
. Er mag danach in den Vereinigten Staaten wohl bekannt
sein; immerhin erscheint er schon durch seinen Namen (hat das
offenbar Pseudonyme Swartha etwa Beziehung auf syr. „sebhärtha*
Botschaft, Evangelium?) als eine etwas räthselhafte Persönlichkeit.
In seinen Lehren lehnt er sich an Charles Fourier, den Urheber des
Phalanstere-Gedankens, und Georg Rapp, den Stifter der Harmonie-
Gesellschaft oder Neu-Jerusalems-Gemeinde an. Auch ihm ist das
Bild des neuen Jerusalems für seinen Zukunftsstaat geläufig und
seine Darstellung hat mancherlei hebraisirende und kabbalistische
.Züge (Zahlendeutung, Figurenschema, wobei das auf Bückenmark
und Gehirn übertragene Bild eines Baumes eine wichtige Bolle
spielt). Seine Lehren über die Organisation der Gesellschaft —
nach den 12 Abtheilungen der Kultur (äusserlichen Bildung), Wissenschaft
, Litteratur, Kunst, Beligiou, Ehe, Erziehung, Häuslichkeit;
Begierung, Bechtspflege, Produktion und Handel — sind vorwiegend
theoretisch und allgemein gehalten, nur gelegentlich mit praktischen
Erläuterungen für besondere Gebiete, wie das der Haushaltung und
des Schulwesens. Für den Verkehr hören wir von einer neugeschaffenen
TJniversalsprache, Vesona, für das Geistesleben von
einer Religion der Zukunft, die wesentlich sozial, nicht individuell
sein soll, welche Vernunft und Wissenschaft nicht, wie es die
Kirchenlehre thut, von der Erörterung religiöser Fragen aus-
schliessen will, die daher auch nicht, wie es das Christenthum in
der Gegenwart thut, den Uebein der Welt rathlos gegenüber steht.
— Mag die Form, ja auch die Sprache, mit manchen neugebildeten
Wörtern, worin diese Lehren dargestellt werden, an Klarheit und
Bestimmtheit manches zu wünschen übrig lassen, gewiss sind sie
von den besten Absichten eingegeben und werden einem altruistisch
gesinnten Leser zwar schwierig durchführbar, aber doch erwägens-
Gesta di uno „Spirito" nel monastero dei P. P. Gerolomini in Napolf.
Per Pavv. Vranc. Zingaropoh. Preceduto da uno studio del prof.
ing. Enr. Passaro: Sülle manifestazioni spontanee mistenose.
Napoli, Libr. ßetlcen # Rocholl. 1904 (77x117 S. 8<>).
„Das Treiben eines Geistes* wird in diesem interessanten
Buche berichtet und beleuchtet. Aus den Akten des Hierony-
mianer-Kiosters in Neapel ergiebt sich, dass am 23. Jan. 1697 über
. einen Novizen, Carlo Vulcano, verhandelt wurde, der „schon seit
LitteraturJberich.t.
werth erscheinen.
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