Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 537
(PDF, 224 MB)
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Dankmar: Geistige und soziale Strömungen eto« 537

junior und Georg Säbelttcus. Von Jakob Böhme, den er nicht
gelesen, spricht er (aus Opposition gegen die Romantiker,
welche jenen hochhielten), abfällig; desto mehr hält er von
Paracelsus, den er zu öfteren Malen erwähnt: «Paracelsus war
zugleich einer der tiefsinnigsten Naturkundigen, die mit
deutschem Forscherherzen den vorchristlichen Volksglauben,
den germanischen Pantheismus begriffen, und was sie nicht
wussten, ganz richtig geahnt haben.44 —

Zum Schlüsse erwähnen wir Meine's einaktige Tragödie
„William Katelifi" (1822), in welcher er, wie er selbst sagt,
mit „starken Händen" von den „Pforten des Geisterreiehs"
die „rostigen Eisenriegel" geschoben. Zwei „Nebelbilder,
welche Maria und Ratcliff schon seit ihrer Jugend sehen,
erscheinen in bedeutungsvollen Momenten und, als Maria
und Ratcliff getödtet sind, stürzen sich „die bleichen Nachtgespenster
" hastig in die Arme, halten sich fest umschlungen
und verschwinden. Es bleibt unklar, ob Heine damit die
Doppelgänger Maria's und Ratcliff% oder wohl die Phantome
der Mutter dieser und des Vaters jenes, welche sich auch
schon geliebt hatten, aber durch ein blutiges Schicksal auseinander
gerissen worden waren, gemeint hat. Das Stück
ist im Uebrigen ohne dramatisches Leben und ohne eigentlichen
Empfindungsgehalt.

Wenden wir uns schliesslich noch Seine1» Autobiographie
zu, so erhellt aus dieser noch mehr Heine's lebhaftes
Interesse für Uebersinnliches. Betreffs seiner Memoiren
ist zu bemerken, dass der Dichter seine ersten Memoiren,
welche er schon in jungen Jahren zu schreiben begonnen,
aus Rücksicht auf darin kompromittirte Persönlichkeiten, besonders
seiner Familie, 1854 verbrannt hat. Allerdings ist
in „Ueber Börne" ein Bruchstück davon erhalten geblieben,
welches das Publikum, ohne es zu wissen, seit Jahren in
der Hand hielt. Im selben Jahre begann Heine seine
zweiten „Memoiren" zu schreiben, auf Poliobogen mit
grossen Bleistiftzügen. Sie sind nicht vollendet worden; ja
mehr als das: sie standen unter Verwandtencensur und Dr.
med. M. Heine aus Petersburg hat ausserdem nach des
Dichters Tode vor dessen Wittwe den Anfang verbrannt.
Warum? „Weil er es als Schmach empfunden, wie die
Heine's sammt und sonders aus einer verarmten jüdischen
Familie herstammen,** wie E. Engel sagt. — Unser Dichter
erwähnt nun gleich zu Anfang seiner „Memoiren", dass er
unter seines Grossvaters Büchern viele Schriften gefunden,
welche sich auf Geheimwissenschaften bezogen, so
den Paracehus, die „Philosophia occulta" des Agrippa
von Nettesheim. Ausserdem erwähnt er, dass er des öfteren

Psychische Studien September 1904. 85


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