Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 557
(PDF, 224 MB)
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Wenzel-Ekkehard: Der Spuk in Florenz. f>57

Anzahl Neugieriger vor das Haus zog. Namentlich um
Mitternacht sammelte sich eine Menge vor dem Hause an,
„um die Geister zu sehen", und störte die Bewohner aus
dem Schlafe. Im Verein mit dem im ersten Stock wohnenden
Hauswirth schimpften diese über die ihnen lächerlich
dünkende Volksversammlung und suchten sie zu zerstreuen.
Aber da kamen sie schön an! Am anderen Abend zog
man wie toll die Glocke, und als geöffnet wurde, stürmte
die Menge die Treppe hinan ins vierte Stockwerk mit der Behauptung
, man habe vor den Fenstern des vierten Stockes
menschliche Arme und Hände in Unzahl herumfuchteln
sehen 'ind wolle jetzt diese „Geistergliedmaassen" sich in
der Nähe beschauen. Jetzt wurde es auch dem Hausbesitzer
zu viel. Er schickte nach der nächsten Gendarmeriestation
und Hess die Eindringlinge hinauswerfen; der Familie
Olivieri aber bedeutete er, sie möge sich ein anderes
Quartier so schnell wie möglich suchen. Von dieser Stunde
an behütete die Polizei das Haus, und nachdem auch anderen
Tages die Familie OLvieri das Haus verlassen, war
die Ruhe wieder hergeetellt. —

Es sei bemerkt, dass in den verschiedenen Wohnungen,
Welche die Familie Olivieri nun interimistisch innehatte, bis
sie endgiltig aufs Land zog, solche Phänomene sich nicht
wiederholt haben, wie mir von einem Mitgliede der Familie
versichert wurde. Der Familie selbst sind die angeblich
vor den Fenstern sichtbar gewesenen Erscheinungen nicht
bekannt und sie zieht dieselben auch in Zweifel. Mein Versuch
, die eine, besonders medianim veranlagte Tochter selbst
zu sehen, ist in Folge der Aufregung, in welche die ganze
Familie einestheils durch die Phänomene selbst, andemtheils
durch das rüde Gebahren der tobenden Menge versetzt
worden ist, nicht mit Erfolg gekrönt gewesen. Und diese
Schüchternheit, oder vielmehr Furcht vor der Oefientlich-
keit — sonst eine Eigenschaft, die man an den Italienern oft
unaugenehm vermisst — hatte auch früher schon die Familie
veranlasst, die Heranziehung unparteiischer Personen zur
Untersuchung des Falles abzulehnen. So hatte sich der
Cavaliere Morelli vom Leihhaus freiwillig bereit erklärt,
24 Stunden allein in der Wohnung zuzubringen, und auch
Nachbarn hatten sich angeboten, Nachts mit in der Wohnung
zu bleiben. Zwar haben sie einige Male Nachbarn
und den Hauswirth gerufen, wenn etwas besonders Auffälliges
passirt war, indessen konnten diese mit den Verhältnissen
ja nicht näher vertrauten Leute selten etwas
Ungewöhnliches finden, oder sie hüten sich jetzt aus Furcht
vor einer umständlicnen Unteisuchung, etwas Genaues zu


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