http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0573
y. Seeland: Die Logik der materialistischen Lehre etc. 563
Wo aber idealistische Ueberzeugungen aus solchen
Stunden eines intensiveren Sehauens datiren, da hat ein
mit alltäglichem Werkzeug versehener Materialist genau so
viel Recht, die Anschauungen der Begeisterten zu verspotten
, wie einer, der von Teleskop und Mikroskop nichts
versteht und dennoch die durch jene Instrumente entdeckten
und erschauten Himmelserscheinungen und wunderbaren
Dinge bezweifeln wollte.
üeber Kraft und Stoff.*)
Was die vielbesprochene materialistische Lehre von
„Kraft und Stoffa (welche Begriffe nach ihrer „monistischen"
Deutung nur die innere und die äussere Seite einer und
derselben „Weltsubstanz" vorstellen sollen) behauptet, ist
nicht nur nicht durchweg wissenschaftlich begründet, sondern
manches daran ist geradezu grundfalsch.
Zunächst wäre der hochwichtige Umstand in Betracht
zu ziehen, dass der Stoff (= Materie) selber, sobald man
Ist's doch, als raunte leise
Der Wald mir etwas zu.
Sei nur fein still mein Herze,
Vielleicht vernimmst es du.
„Ich bin des Ew'gen Priester,
Lad' dich zur Beichte ein.
Mein Schweigen ist meine Sprache,
Will nur verstanden sein.
Ich soll dich freundlich locken,
Du armes Menschenherz,
Dass still du hier dein Sorgen
Abthust und deinen Schmerz.
Und willst du's auch nicht geben,
Du trotziger Menschensinn,
Schenk' ich dir doch den Frieden,
Weil ich der Friede bin.
Gestein und Moos und Welle
Wollen zu Diensten sein.
Schutt' hin, schutt' hin dein Grämen,
Die sargen's treulich ein.
Die BJätter läuten's zu Grabe,
Und weiter wird's nicht kund;
Der braucht die Weit nicht weiter,
Wer mit dem Wald im Bund/
*) Hier sollte nach dem Plan des Werks dessen exaktwissenschaftlicher
Theil beginnen, während die bisherigen Ausführungen
die zu seiner Grundlage dienende moralphilosopnische und ästhetische
Einleitung bildeten. — Eed.
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