Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 564
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1904/0574
J)64 Psychisohe Studien. XXXI. Jahrg. 9. Heft. (September 190*.)

die letzten Folgerungen zieht, sich in Kräfte auflöst, die
sich in einer besonderen Art von Zusammensein befinden.*)
Wie so viele unausweichliche Schlüsse, so erscheint aber
auch diese Ansicht derzeit für die Mehrzahl der Wissenschaftler
noch zu „sonderbar" (besser zu lein) und wird
daher von ihnen verworfen oder doch vorläufig bei Seite
geschoben; dennoch ist sie logisch unanfechtbar und wird
sich schliesslich im allgemeinen Bewusstsein der denkenden
Menschheit Bahn brechen. Auch sind die dagegen von
materialistischer Seite ins Feld geführten Gründe blosse
Scheingründe. So sagt Büchner (1. c.): „Kein gesunder Verstand
wird jemals begreifen, wie ausdehnungslose Dinge
(oder Kraftmittelpunkte) sich zu etwas Ausgedehntem aneinander
legen können oder wie aus einem Unausgedehnten,
Unkörperlichen, wie die Kraft als eolche eines ist, ein
Ausgedehntes, Körperliches, wie die Welt eines ist, werden
soll."

Dieser Einwurf wäre durchaus am Platze, wenn es
sich darum handelte, die von vielen postulirte Unausgedehnt-
heit der „Atome" zu widerlegen; hier jedoch ist derselbe
verfehlt. Denn sobald man die Ausdehnung in einer Art
auffasst, wie ich dies gethan habe,**) d. h. das Wesen derselben
darin sieht, dass die Theilkräfte der „stofflichen*1
Dinge (wenigstens die meisten von ihnen) selbstständig,
also nicht durcheinander hindurch wirken, indes das Durcheinanderhindurchwirken
die Intensität bedingt, so fällt
besagter Einwand sofort weg. Auch ist die Berufung auf
einen gewissen „Monismus" und die Verdammung eines
gewissen ^Dualismus", die in monistisch-materialistischen
Kreisen zu den Schlagwörtern gehört, offenbar inkonsequent:
ersterer ist kein eigentlicher Monismus, solange er das
ebenfalls die Benennung eines Dualismus verdienende Auseinanderhalten
von Stoff und Kraft beibehält.***)

Bleiben wir jedoch absichtlich auf dem alten Standpunkt
stehen und nehmen an, dass der Stoff ein wirklich

*) Büchner: „Im Dienste der Wahrheit/ 1900, S. 213.
**) Siehe meine Abhandlung „Zur Frage von dem Wesen des
Raumes*, Philos. Jahrb. 1898—99 (Auszug: »Psych. Stud." 1899,
S. 443, 498, 574).

***) Daher kommen die materialistischen Lehrer, die immer nur
von „Kraft und Stoff* reden, mitunter selber nothgedrun^en auf
Aeusserungen, die in der That auf ein Verschmelzen der Beiden zu
einem untrennbaren Wesen hindeuten. So sagt Molescholi („Kreislauf
des Lebens/ 1887, II, S. 554): „Wenn die Kraft der Stoff und
der Stoff die Kraft ist, dann wird es zu einer heiligen Aufgabe, den
.^toff zu sparen u. s. w.tf


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