Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 579
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

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nicht blossstellt, weil er sich genügend zu beherrschen weiss,
so kann sich für ihn doch ein recht unangenehmer Einfluss auf
seinen Gemütszustand daraus ergeben. Die Aerzte kennen
eine Art von Melancholie, die mit einer solchen latenten
Wortbesessenheit zusammenhängt, indem der davon Befallene
während dieser unangenehmen Zwangsvorstellungen
sich aus Vorsicht gegen die Aussenwelt abschliesst und in
eine Art von Tiefsinn versunken erscheint. Er wird dabei
zuweilen von einer förmlichen Angst beherrscht, es könnte
ihm eins der Worte entfahren, von denen sein Gehirn
dauernd gequält wird. Sehr viel schlimmer und auch für
die Mitmenschen gefährlicher sind die Fälle von Besessenheit
, die zu wirklichen Handlungen verleiten. Manche
Leute gerathen in eine ihnen selbst unbegreifliche Erregung,
wenn sie irgendwelche waffenartige Werkzeuge vor sich
sehen, und fühlen sich von dauernder Unruhe geängstet, sie
könnten jemand etwas damit zu leide thun. Ein jetzt von
Dr. Shaw im „Journal of Mental Science" beschriebener Fall
zeigt, dass solche Erregungen auch von anderen Halluzinationen
begleitet sein können. Der fragliche Patient sah in
solchem Zustand Lichtblitze vor seinen Augen und hörte
eigentümliche Geräusche in den Ecken des Zimmers. Als
er dem Arzt seine Erfahrungen beschrieb, war er von tiefster
Erregung ergriffen und brach schliesslich in Thränen
aus, weil er glaubte, man würde ihn in ein Irrenhaus
sperren wollen. Bei der Behandlung solcher Leiden würde
wahrscheinlich die hypnotische Suggestion gute Dienste
leisten. (Berliner Lokal-Anzeiger, Unterhaltungsbeilage, vom
2Ö./V. er.)

e) Ein merkwürdiger Traum. Mr. RiderSaggardf
ein bekannter englischer Novellist und grosser Hundeliebhaber
, erzählt in der Times (nach dem „Berl. Lok.-Anz."
vom 24. Juli er.) folgende bemerkenswertste Geschichte, die
durch einen Thierarzt und fünf Familienmitglieder bezeugt
wird. „In einer der letzten Nächte wurde ich durch einen
schweren Traum gequält. Mir träumte, dass ein schwarzer
Hund, ein sehr liebes und kluges Thier mit Namen Bob,
das meiner ältesten Tochter gehörte, unter Buschwerk dicht
an einem Flusse lag. Es kam mir vor, als ob mein eigenem
Ich sich über den Körper des Hundes beugte. Ich wusste
genau, dass es Bob und kein anderer Hund war, und dies
Gefühl war so stark, dass ich mit meinem Kopf den
seinigen, der in einer unnatürlichen Stellung in die Höhe
gebogen war, zu berühren wähnte. In meinem Traume versuchte
der Hund in menschlicher Sprache mir etwas mitzu-
theilen, und da er dies nicht konnte, gab er mir in einer


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