Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 616
(PDF, 224 MB)
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646 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 10. Heft (Oktober 1904.)

Also I: Die Behauptung von der „Beständigkeit
der Kraft menge im Weltall".

Es ist namentlich dieses erste jener beiden Axiome,
welche der materialistischen Weltanschauung theuer wurden,
weil eine „Konstanz" der Kräfte die Welt als ein ewiges
Einerlei ohne Zweck und Ziel erscheinen lässt. Man beruft
sich bei der Aufstellung dieser Konstanz zwar auf gewisse
Thatsachen der Erfahrung, welche sie beweisen sollen,
nebenbei aber lässt man auch durchblicken, dass es sich
hier um eine Denknothwendigkeit handele. »So
fassten es schon Robert Mayer und Helmhollz auf, so wird es
neuerdings namentlich von IJäckel betrachtet; dieser redet
bereits von einem „Axiom von der Konstanz des Universums
", welches „nothwendig" aus dem Prinzip der Kausalität
folge.*) Dass die Erfahrung weit entfernt ist, die
Konstanz der Kräfte zu beweisen, werden wir bald sehen;
ebenso wenig aber kann hier von einer Denknothwendigkeit
die Rede sein, obschon sich einsehen lässt, auf welche Weise
man zu dieser Annahme kam. Am Wahrscheinlichsten
handelt es sich hier um jenes „formale Bedürfnisse nach
einer anschaulichen ? übersichtlichen, einfachen
Rechnung, welches sich im praktischen Leben entwickelt
hat und das man nun, so gut es geht, auf das Gebiet
der Wissenschaft überträgt.**) Ebenso ist dem Menschen

*) Buckel, „Die Welträthsel', 1900, S. 249.
**) Diese Stelle ist Prof. Mach's „Populär wissenschaftl. Vorlesungen
* (1897, S. 206) entnommen. Man beachte auch folgende
Aeusserungen ßJach's: „Es sei noch gestattet zu b merken, dass die
Ausdrücke „Energie der Welt" und „Eutropie der Welt* etwas von
Scholastik an sich haben. Energie und Eutropie sind Maassbegriffe.
Welchen Sinn kann es haben, diese Begriffe auf einen Fall anzuwenden
, auf welchen dieselben eben nicht anwendbar, in welchem
deren Werthe unbestimmbar sind?"4 Ferner: „Das moderne Energieprinzip
ergiebt sich erst durch eine substanzielle Auffassung
der Arbeit und jeder physikalischen Zustandsveränderung, welche,
indem sie rückgängig wird, Arbeit erzeugt. Das starke Bedürfnis»
nach einer solchen Auffassung, welche durchaus nicht nothwendig
, aber formal sehr bequem und anschaulich ist,
tritt bei R. Mayer und Joule hervor/ Und zum Schluss: „Die
Blosslegung der experimentellen, logischen und formalen
Wurzel des heutigen Energieprinzips dürfte wesentlich zur
Beseitigung der Mystik beitragen, welche diesem Prinzip noch anhaftet
. In Bezug auf unser formales Bedürfniss nach der einfachsten
, anschaulichsten substanziellen Auffassung der Vorgänge
in unserer Umgebung bleibt es eine offene Frage, wie weit die
Natur demselben entspricht oder wie weit wir demselben entsprechen
können/ — Solche Aeusserungen eines umsichtigen und kompetenten
Forschers in Sachen des Energieproblems sind nicht wohl dazu an-
gethan, jene „Axiome* zu stützen. Auch gewisse mathematische
Spekulationen von Claudius und W. Thomson scheinen der Ein-


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