Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 625
(PDF, 224 MB)
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Brandler-Pracht: Einiges über Astrologie. 625

einfluss infolge der Konstellationen derselben übereinstimmt
mit den moralischen Qualitäten des neu zu verkörpernden
Geistes und seiner dermaligen Entwicklungsstufe.

Fast jeder gute Astrologe hat ein bedeutendes That-
sachenmaterial aufzuweisen, Der Verfasser selbst verfügt
über eine Menge freiwilliger Zeugnisse, in welchen ihm das
Eintreffen der prognostizirten Ereignisse bestätigt wird.

Hier ist hauptsächlich die Rede von einem bestimmten
Zweige der Astrologie, nämlich der Geburtshoroskopie.
Der Verfasser macht in seinem (demnächst im Verlage von
M. Altmann, vorm. Wilh. Friedrich in Leipzig erscheinenden)
„Lehrbuche der Astrologie* besonders auf den Nutzen derselben
für die Kindererziehung aufmerksam; denn da sich
aus einem gut gearbeiteten Horoskop alle moralischen und
geistigen Eigenschaften herauslesen lassen, kann man frühzeitig
eventuelle schlechte Neigungen abschwächen und vorhandene
gute Anlagen und Talente, die sonst unentwickelt
bleiben würden, zur vollsten Entfaltung bringen. —

Von den vielen Beweisen für die Astrologie sei hier
dem denkenden Laien ein besonders drastischer vorgeführt.

In der Geburtshoroskopie heisst eine von den Alten
übernommene feststehende Regel: „Wer den Mars im VIL
oder besonders gar im VIII. Hause stehen hat, der stirbt
eines gewaltsamen Todes.a Das von Johannes Kepler im
Jahre l(j08 dem Wallenslein gestellte Horoskop weist den
Mars im VIII. Hause auf. 34 Jahre später wurde Wallen-
stein bekanntlich in Eger ermordet Das konnte doch Kepler
unmöglich vorher wissen! Dieses Horoskop erregt übrigens
noch dadurch besonderes Interesse, weil Kepler dem Wallen-
stein einen gewaltsamen Tod so eigentlich gar nicht prog-
nostizirte, da er selbst an die chaldäischen, ägyptischen,
arabischen und ptolemäischen Regeln gar nicht glaubte.
Er versuchte nämlich die Geburtshoroskopie nach seinem
Sinne umzuwandeln, indem er die durch Jahrtausende erprobten
Regeln verwarf und sogar die Technik der Astrologie
ändern wollte. Er bemühte sich, neue Aspekte einzuführen
, konnte aber keinen Erfolg damit erzielen. Durch
die Pesthaltung dieser wenig begründeten Neuerungen
lassen sich auch die öfteren Fehlschlüsse Kepler^ erklären,
so z. B. bei seinem ersten Sohne Heinrich und dem Sohn
August seines Lehrers Maestlin. Beiden stellte er bei ihrer
Geburt die günstigsten Prognosen und beide starben schon
im ersten Lebensjahre. Die alte Astrologie fordert die
Einhaltung bestimmter Regeln bei Erklärung und Deutung
des Horoskops für Neugeborene, speziell für das 1. Lebensjahr
. Kepler brachte dieselben nicht zur Anwendung und


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