Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 638
(PDF, 224 MB)
Bibliographische Information
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638 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 10. Helt. (Oktober 1904.)

d) Ueber einen seltenen Fall medianimen
Hellsehens, bezw. angeblicher Identifikation
eines Geistes, der zu Beginn vor. Jahres in New-York
grosses Aufsehen erregte, berichtet Mr. Isaac h\ Funk, Chef
einer der ersten Verlagsfirmen der Welt, in einem ziemlich
umfangreichen, elegant ausgestatteter: Buch unter dem
Titel: „The Widow's Mite and other psychic phenomena"
(Punk and Wagualls Company. New-York and London,
1904, 8 sh.). Mr. Funk} der trotz seiner stilistisch zum
Theil etwas bizarren Darstellung den Eindruck unparteiisch
zuverlässiger, für skeptische Einwendungen empfänglicher
und verständiger Berichterstattung macht, hatte damals
einigen Familiensitzungen bei einer alten Dame beigewohnt,
die von ihrer mediumistischen Begabung keinerlei pekuniären
Gewinn zieht. Letztere erklärte in einer dieser Sitzungen,
der Geist eines gewissen Beecher sei da und spreche von
einer alten Münze, dem „Scherflein der Wittwe" („the
wiclow's mite'4), das nicht wieder an seinen Platz gebracht
worden sei und das man hätte zurückgeben sollen. Mr.
Funk erinnerte sich nun, class ein Freund des sich angeblich
manifestirenden Mr. Beecher ihm in der That ein solches
Geldstück schon vor mehreren Jahren zur Illustration eines
Wörterbuchs, an dem er gerade arbeitete, geliehen hatte;
da er aber zugleich im Gedächtniss hatte, dass er seiner
Zeit einem seiner Untergebenen den ausdrücklichen Auftrag
gegeben hatte, die seltene Münze ihrem Eigenthümer wieder
zuzustellen und nachher nicht mehr davon hatte sprechen
hören, so war er des festen Glaubens, dass sein Befehl damals
ausgeführt worden sei. Allein das Medium bestand
beharrlich darauf, die Münze sei nicht heimgegebeu worden
und fügte hinzu, dieselbe müsse in einem grossen Geldschrank
unter einem Haufen Papier stecken, wo Mr, Funk
sie noch finden könne. Obschon nun Letzterer überzeugt
war, dass das Medium sich täusche, gab er seinem Geschäftspersonal
Tags darauf den Auftrag, nach der Münze
in dei. Geldschränken des Hauses zu suchen. Die Leute
erklärten zwar, den fraglichen Gegenstand noch niemals
gesehen zu haben; als sie aber nur 20 Minuten lang nach»
gesucht hatten, brachten sie ihrem Prinzipal in einem unter
einer Menge Papier gefundenen Umschlag zwei sogenannte
,,Wittwenpfennige", die jedoch nicht tanz gleich waren.
Der am folgenden Tag hierüber befragte „Geist'* des *f
Mr. Beecher erklärte das grössere der beiden Geldstücke
für das echte, während Mr. Funk immer der gegenteiligen
Ansicht gewesen war und daher auch in seinem Wörterbuch
irrthümlicher Weise das kleinere hatte abbilden lassen.


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