Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 652
(PDF, 224 MB)
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652 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 11. Heft. (November 1904)

sind", wie Professor Dr. Hermann Klaatsch sich ausdrückt.
Ein solch bestimmtes Zentrum existirt z. B. für die Sprache
in der linken Hälfte des grossen Gehirns und zwar im
Stirntheile. —

Zu Anfang des Jahrhunderts bis in die dreissiger Jahre
hinein herrschte in Deutschland (wie in andern Ländern)
der V i t a 1 i s m u s, d. i. die Lehre, dass allen Lebensprozessen
eine besondere „Lebenskraft" zu Grunde liege. Der
Begründer der Anthropologie, der zunächst die Eintheilung
in die fünf Menschenrassen durchführte, Joh. Fr. Blumenbach
(1752—1840) gab der Lebenskraft den Namen „Bildungstrieb
" (nisus formativus). Auch die Schädellehre und vergleichende
Anatomie beeinflusste Blumenbach sehr; was
Cuvier für Frankreich in dieser Hinsicht that, hat er für
Deutschland gethan, — Der Vitalismus gabelte sich in zwei
Theile ab: in die Homöopathie einerseits und den thierischen
Magnetismus andererseits. Jene wurde durch Samuel Hahne-
mann fllbb—1843) begründet, der die Lebenskraft für eine
dynamische Potenz erklärte und dessen Lehre als Merkwort
hat: Similia similibus eurentur! Dieser ist ebenfalls
als Beaktion gegen das „Arznei-Siechthum" derAerzte
mit ihren vielen Schaden stiftenden Medikamenten aufzufassen
und wurde von Franz Anton Mesmer (1734—1M5)
eingeführt, der lehrte, dass von Mensch zu Mensch ein
gewisses ,J?luidum", das er eben thierischen Magnetismus
nannte (im Gegensatze zum Heilmittel des Magneteisens)
gehe, dass zwischen zwei Personen ein körperlicher und
geistiger Rapport hergesteilt werden könne und dass durch
Konzentrirung dieser jb^raft auf gewisse Personen gewisse
Heilerfolge erzielt würden. Eine Reihe deutscher Aerzte,
wie Gmelin, Wilbrandl, Nasse, Ennemoser, Kerner, traten für
den Mesmerismus, der natürlich auch seine Gegner fand,
ein und K. Chr. Wolfart (geb. 1778 zu Hanau, gest. 1832)
wurde, auf Veranlassung der preussischen Begieruug zum
Zwecke des Studiums der Sache zu Mesmer gesandt. Kein
Geringerer, als Christoph Wilhelm llufeland, der Verlasser
der „Makrobiotik" trat sowohl für die Homöopathie, als für
den thierischen Magnetismus warm ein, von welch' letzterem
er meinte: er sei von der Vorsehung zum grossen Erneuerungsgeschäfte
der so sichtbar hinwelkenden Natur erwählt
. —

Indem wir den Namen des Coblenzer Schustersohnes,
Johannes Müller nennen, haben wir den Begründer der
modernen Wissenschaft der verglei che n den Physiologie
genannt. Er war einer der vielseitigste n
und grössten Gelehrten, welche das 19. Jahrhundert hervor-


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