Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
31. Jahrgang.1904
Seite: 654
(PDF, 224 MB)
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654 Psychische Studien. XXXI. Jahrg. 11. Heft. (November 1904.>

halb dieser auch als ein Vorläufer der /torwtn'schen Theorie
angesehen werden kann.*)

1838 war es der geniale Matthias Jakob Schleiden, der
(in seinen „Beiträgen zur Phytogenesis") die Entwickelung
der Pflanze aus der Pflanzenzelle nachwies, also die
Pflanzenz eile entdeckte und d\e Pflanzenphysiologie
neu schuf. Schleiden war ein durchaus philosophisch geschulter
Kopf, der sich auch entschieden gegen das Heraufkommen
des Materialismus aussprach. Schleiden'* Hauptverdienst
war, nachgewiesen zu haben, dass die Zelle das
„gemeinsame Elemeutar-Organ der Pflanze" ist und die
verschiedenen Gewebe des Pflanzenkörpers aus Zellen zusammengesetzt
sind. Seine Theorie der Zellenentstehung
war allerdings unhaltbar und wurde von dem nicht
minder grossen Karl von Naegeli gestürzt (1846). Aus dem
Studium des Zelleninhalts, der Struktur der Zellenmembrane
und der Entstehung der Gewebe, also der Pflanzenphysiologie
, erkannte Naegeli, dass der Inhalt der
Pflanzen aus einer stickstoffhaltigen Substanz bestehe, für
welche dann Mohl 1848 den Namen Protoplasma fand.
Die Uebertragung der Zellentheorie aus der Botanik auf
die Zoologie besorgte 1839 Theodor Schwann. Die
thierischen Gewebe gehen aus Zellen hervor und bestehen
aus solchen; jeder thierische Theil ist aus Zellen zusammengesetzt
, welche den Pflanzenzellen entsprechen: damit war
von diesen beiden Männern das Fundament der Zellentheorie
gelegt. Durch die Anwendung der Protoplasmatheorie
zeigte Max Schnitze, „dass die Zelle ein mit den Eigenschaften
des Lebens begabtes Klümpchen im Protoplasma
ist, ein Elementarorganismus, welcher in seinem
Innern den Kern, einen besonders geformten Bestandtheil,
enthält." Die Zelle von Pflanze und Thier besteht somit
aus Protoplasma, das mit einer Membrane umgeben
ist; im Innern befindet sich der Zellenkern. Die fundamentale
Lebenseigenschaft der Zelle ist Stoffwechsel, sie
gleicht einem „chemischen Laboratorium"; ihre zweite Eigenschaft
ist eine formative: sie ist Baumeisterin und
Bildnerin. Diese Zellentheorie bauten zwei grosse
Männer weiter aus: Albert v. Koelliker und Rudolf Virchow.
Jener übertrug die Schwann'sche Entdeckung auf die anatomische
Forschung und begründete die Cellularphysio-

*) Siehe Fr. Carl Müller: „Geschichte der organischen Naturwissenschaften
im neunzehnten Jahrhunderte". (Berlin 1902) II. ßd.,
XI, 607. — Auf solchen embryonalen Beobachtungen hat Buckel
später sein berühmtes „biogenetisches Grundgesetz" aufgebaut, auf
<£s wir gleich kommen.


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